Hohe Ehrung Anton Zylstra mit Kolping-Umwelt-Auszeichnung geehrt

Kleve · Der in Kleve lebende Niederländer war schon Umweltschützer, als dies noch kein großes Thema war. Er ist ein gutes Vorbild für den Nachwuchs.

 Die Theodor-Kochmeyer-Plakette der Kolpingfamilie ging jetzt an den verdienten Klever Anton Zylstra.

Die Theodor-Kochmeyer-Plakette der Kolpingfamilie ging jetzt an den verdienten Klever Anton Zylstra.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Sein aktuelles Auto ist das erste Hybrid-Fahrzeug, das im Kreis Kleve zugelassen wurde – vor 15 Jahren. Der 96-jährige Niederländer Anton Zylstra, in Kleve aufgewachsen und beheimatet, war Klimaschützer, lange bevor dies modern wurde. Weil er in den fast 70 Jahren seiner Zugehörigkeit zur Kolpingfamilie sowohl ökologische Projekte als auch internationale Hilfsprojekte des Kolpingwerks mit Tatkraft und Ideenreichtum unterstützte, wurde er jetzt mit der höchsten Auszeichnung, die das Kolpingwerk im Diözesanverband (DV) Bistum Münster zu vergeben hat, geehrt.

Die Theodor-Kochmeyer-Medaille erinnert an den von 1894 bis 1922 am längsten amtierenden Diözesanpräses der Katholischen Gesellenvereine (Kolpingwerk). Die Medaille wird verliehen „für besondere Verdienste, die überregionale Bedeutung haben“. Die Ehrung fand im Klever Kolpinghaus vor etwa 20 geladenen Gästen statt, darunter Präsidiumsmitglieder des DV Münster und von Kolping International. „Unsere Gesellschaft wäre ein Stück ärmer, wenn es nicht Menschen wie dich gäbe, die mit großem Engagement den Menschen in den Blick nehmen und Gutes tun“, sagte Harold Ries, der Vorsitzende des Kolpingwerks  Münster.

Er nannte den Preisträger einen „Visionär und Bewahrer der Schöpfung“, denn dieser kämpfe leidenschaftlich für Gottes Schöpfung, indem er sich für internationale ökologische Kolping-Projekte tun, etwa, was die Beschaffung des Kolpingwerkes angehe. Dies helfe gleichzeitig armen Menschen auf der ganzen Welt. Eine ausführliche Laudatio hielt der Generalpräses von Kolping International, Monsignore Christoph Huber. „Der Schlüssel liegt in deinem Glauben an Gott“, sagte dieser an Zylstra gewandt. Der Preisträger verbinde seinen „leidenschaftlichen Kampf für Gottes Schöpfung mit dem Kolping-Gedanken“. Er habe mit dafür gesorgt, dass Photovoltaikanlagen auf Kolpingeinrichtungen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa installiert werden konnten. Aber auch regional habe er sich dafür eingesetzt, dass zum Beispiel Klever Seniorenheime mit Solaranlagen ausgestattet wurden. Seine Denkweise, die Erde für künftige Generationen lebenswert zu erhalten und gleichzeitig Menschen in Not zu helfen, sei „enkeltauglich“. Der Generalpräses betonte, die Haltung des Geehrten sei ein Vorbild und motivierend für andere. Dieser „Schneeball-Effekt“ sei ebenfalls im Sinne Adolph Kolpings, der verantwortliches Leben und solidarisches Handeln vorgelebt und weitergegeben habe.

Uwe Slüter, Geschäftsführer des Kolpingwerks  Münster, hob  hervor, dass Zylstra ein Mann der Tat sei und ein Mensch, der „nicht wegsieht“. Dies, so hoffe er, finde auch in Zukunft Nachahmer innerhalb der Kolpingfamilien. Anton Zylstra selbst dankte allen Rednern für ihre Worte. Sein Glaube sei geprägt worden durch Eltern und Großeltern. Die Kolpingfamilie habe ihm schon in jungen Jahren Gemeinschaft und Inspiration gegeben. Dass er Niederländer sei, habe ihn glücklicherweise vor dem Militärdienst im Zweiten Weltkrieg bewahrt. Fast alle seine Freunde seien nicht zurückgekehrt, und andere einschneidende Erlebnisse wie die Bombardierung von Kleve hätten seine Haltung geprägt, dass jeglicher Krieg „unsinnig und menschenfeindlich“ sei. Im elterlichen Schreinerei-Betrieb half er besonders in der Buchhaltung. Seine Berufsausbildung absolvierte er bei einem Rechtsanwalt.

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