Niederrhein Nico Hülkenberg: "Ich will Weltmeister werden"

Niederrhein · Der Emmericher Nico Hülkenberg hat den Sprung in die Formel 1 geschafft und gehört damit zu den besten Rennfahrern der Welt. Der 22-Jährige zahlt noch etwas Lehrgeld, verfolgt aber ehrgeizige Ziele.

 Nico Hülkenberg gilt als akribischer und gewissenhafter Arbeiter. Der Formel 1-Pilot interessiert sich für jedes winzige Detail, das seinen Boliden voranbringen kann.

Nico Hülkenberg gilt als akribischer und gewissenhafter Arbeiter. Der Formel 1-Pilot interessiert sich für jedes winzige Detail, das seinen Boliden voranbringen kann.

Foto: AFP, AFP

Eins ist sicher: Der jüngste "berühmte Niederrheiner" kommt aus Emmerich. Mit seinen gerade 22 Jahren gehört Nico Hülkenberg bereits zu den 24 besten Rennfahrern aus aller Welt, die in der Formel 1 an den Start gehen. Dabei ist der Williams-Pilot froh, dass sich sein Bekanntheitsgrad in Grenzen hält — noch. Meistens halten die Kameramänner und Moderatoren der Fernsehsender Ausschau nach Sebastian Vettel, Nico Rosberg und Michael Schumacher. "Das ist auch gut so. Dann kann ich mich in Ruhe auf den Sport konzentrieren", sagt der "Rookie".

Nico Hülkenberg hat mittlerweile zehn Rennen in der Königsklasse hinter sich. Den Rummel rund um die Formel 1 ignoriert der bodenständige junge Mann völlig. Er hat dafür Sonderschichten in der Williams-Fabrik in Oxford geschoben und geht völlig darin auf, mit den Technikern und Ingenieuren seines Teams über winzige Details zu diskutieren. Der Emmericher interessiert sich nämlich nur für eine Sache: "Ich habe das große Glück, mein Geld mit dem zu verdienen, was ich am besten kann. Nämlich möglichst schnell durch die Kurven fahren."

Kart unterm Weihnachtsbaum

Daran hatte schon Klein-Nico seinen Spaß. Spediteur Dieter Hülkenberg stellte seinem Sprössling noch im Grundschulalter den ersten Kart unter den Weihnachtsbaum. "Damit war er auf Anhieb schneller, als die Jungen, die schon einige Jahre gefahren waren", erinnert sich der stolze Vater. Folgerichtig sollte es nicht lange dauern, bis die ersten Talentscouts auf den Knirps aus Emmerich aufmerksam wurden. Als 13-jähriger Schüler gewann das Naturtalent am Steuer die Vize-Europameisterschaft der "Kart Cadets".

Dies war der Startschuss einer sportlichen Erfolgsgeschichte, die sich in Zukunft noch zu einem Fortsetzungsroman entwickeln soll. Denn Nico Hülkenberg entschied auf dem steinigen Weg in die Formel 1 sämtliche Rennklassen für ambitionierte Nachwuchsfahrer für sich. Angefangen von der Formel BMW / ADAC im Jahr 2005 bis hin zur Grand Prix 2-Serie im vergangenen Jahr.

Seit 2006 steht der 22-Jährige bei Willi Weber unter Vertrag, der einst den siebenfachen Weltmeister Michael Schumacher entdeckt hatte. Der gewiefte Manager verschaffte seinem jungen Schützling zunächst ein Engagement als Testfahrer bei Williams, zu Beginn des Jahres nahm der britische Rennstall den Emmericher für die Formel 1 unter Vertrag.

Bislang musste Nico Hülkenberg erwartungsgemäß Lehrgeld zahlen. Zwei zehnte Plätze in Malaysia und zuletzt im englischen Silverstone brachten ihm die ersten beiden Punkte in seiner Formel 1-Karriere ein — damit belegt der Emmericher momentan Rang 17 in der Gesamtwertung. Allerdings sind sich die Experten auch einig, dass viel mehr nicht drin war. Der Williams FW 32 kann beispielsweise mit den Boliden von McLaren oder Red Bull nicht mithalten — diese Erfahrung hat auch Nicos erfahrener Teamkollege Rubens Barrichello machen müssen.

Dies hindert den Emmericher nicht daran, sein großes Ziel zu verfolgen. "Ich möchte einmal Weltmeister werden", ist Hülkenberg fest davon überzeugt, dass schon in absehbarer Zukunft kein Kameramann mehr an ihm vorbeikommt.

(RP)
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