Kreis Kleve NGG: Jeder Achte im Kreis arbeitet auch in der Nacht

Kreis Kleve · Wenn andere das Licht ausschalten, krempeln sie die Ärmel hoch: Nachtarbeiter. Im Kreis Kleve sind rund 18.000 Beschäftigte in der Nacht aktiv. Damit arbeiten rund zwölf Prozent aller Beschäftigten im Kreis nach 23 Uhr. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit und beruft sich auf aktuelle Schätzungen des Mikrozensus.

 Mit der Digitalisierung kann Nachtarbeit stark zunehmen.

Mit der Digitalisierung kann Nachtarbeit stark zunehmen.

Foto: NGG

Vor dem Hintergrund der Debatte um die "Arbeit 4.0" warnt die NGG Nordrhein vor einer Aufweichung der Arbeitszeiten: "Heute sind der Bäcker oder die Lebensmitteltechnikerin typische ,Mondzeit-Jobber'. Aber durch die Digitalisierung könnte das Arbeiten in der Nacht bald noch viel mehr Berufe treffen", sagt Geschäftsführer Hans-Jürgen Hufer.

Zusammen mit dem nordrhein-westfälischen Arbeitsministerium hat die Gewerkschaft deshalb das Projekt "Arbeit 2020!" gestartet. "Es geht darum, beim digitalen Wandel am Arbeitsplatz ein Wort mitzureden", sagt Hufer. Denn die Digitalisierung könne das Berufsleben massiv verändern - von ungewöhnlichen Arbeitszeiten, über die E-Mail nach Feierabend bis hin zur Anlagensteuerung per Smartphone. Arbeitsstandards und faire Löhne dürften aber nicht unter die Räder kommen, so die NGG Nordrhein.

"Der Trend ist längst im Gange", betont Hufer. So arbeiten schon heute etwa 46.000 Beschäftigte im Kreis Kleve zwischen 18 und 23 Uhr - knapp ein Drittel aller Erwerbstätigen. Die NGG macht sich dafür stark, dass Lohn- und Zeitausgleich auch künftig per Tarifvertrag geregelt sind.

(RP)
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