Neujahrswanderung Kranich für die Nachbarschaftsverbinder

Kranenburg · Lokale Internetplattform als Grundlage gemeinsamer Interessen und des persönlichen Austausches im Rahmen der Neujahrswanderung in Kranenburg ausgezeichnet, Hemmschwelle für ältere Mitbürger wurde gesenkt

 Im Kranenburger Katharinenhof fanden nach der Neujahrswanderung die Ehrungen statt.

Im Kranenburger Katharinenhof fanden nach der Neujahrswanderung die Ehrungen statt.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Sie gehört zur Tradition der Kranenburger Neujahrswanderung, die Ehrung von Bürgern oder Organisationen für deren Engagement innerhalb der Gemeinde. „Engagement bedeutet, Initiative zu ergreifen, der Gesellschaft etwas anzubieten, andere Menschen an seinen Ideen und seinem Wissen teilhaben zu lassen oder das kulturelle Leben einer Gemeinde insgesamt zu bereichern“, ließ Kranenburgs Bürgermeister Günter Steins die zahlreichen Gäste im Zuge seines Rück- und Ausblickes wissen, die nach einer ausgedehnten Wanderung im Katharinenhof an der niederrheinischen Kaffeetafel Platz benommen hatten.

Unbestritten sei, so der Bürgermeister, dass das Internet sowohl Fluch als auch Segen sei, wobei der Segensanteil klar überwiege. Allerdings nur dann wenn der User, sprich Nutzer, das Internet für seine Zwecke zu nutzen versteht und die Gefahren zu vermeiden weiß. „Die Kommunikation zwischen den Bürgern unserer Gemeinde fand innerhalb der Ortschaften und Gruppen früher in der Kneipe beim sonntäglichen Frühschoppen oder im kleinen Dorfladen um die Ecke statt. Heute kann dazu das Internet genutzt werden, was zahlreiche lokale Facebook- oder Whats-App-Gruppen beweisen. Die lokale Vernetzung, das Zusammenbringen gemeinsamer Interessen und der persönliche Austausch sind die Grundlage einer lokalen und regionalen Internetplattform“, fuhr Steins fort. Da passte es gut das er zuvor auch darauf hingewiesen hatte, dass die gesamte Gemeinde mit dem Projekt: „Glasfaser-Breitband 2.0“ (rd. 4200 Haushalte) die Möglichkeit bekäme, sich das schnelle Internet über Glasfaser ins Haus zu holen. Daher werde es in diesem und im nächsten Jahr so gut wie keine Straße geben, die nicht von Straßenbauarbeiten zur Verlegung der Leerrohre betroffen sein würde, wobei die ersten Bauarbeiten voraussichtlich im Februar in der Ortschaft Nütterden starten, da die Glasfaser aus Richtung Kleve kommt. „Speziell auf die Ortschaften unserer Region bezieht sich das Netzwerk Mien Thuus, dass dem niederländischen Konzept Mijn Buurtje entlehnt wurde“, schlug der Bürgermeister den Bogen zu der Projektidee, die seit 2016 über die einfache Vernetzung hinausging. „MIENTHUUS“, sprich mein Zuhause, stelle hierbei als Projektziel in den Vordergrund.

So hatte dieses Projekt an der Auszeichnung der Gemeinde Kranenburg als „Europaaktive Kommune 2016“ nicht nur einen wesentlichen Anteil, sondern fand auch im Rahmen des NRW Projektes „Kommunales Open Government NRW“ Beachtung. „Mit dem Verbinden der Nachbarschaft, niederländisch Buurtje, konnte in vielen Fällen die Hemmschwelle zur Nutzung des Internets gesenkt und damit insbesondere auch älteren Mitmenschen der Zugang zu mehr Informationen ermöglicht werden“, lobte Steins das Team der „Buurt“- sprich „Nachbarschaftsverbinder“ um Iris Haarland, dem auch Clemens Jansen aus Kranenburg, Heinz Lamers aus Nütterden, Leo van de Pas aus Donsbrüggen, Paul Braam und Gertrud Kersten aus Zyfflich, sowie Dr. Berta Heins aus Mehr angehörten und die dieses Projekt umgesetzt hatten. „Gemeinsam aufbauen, miteinander lernen, sich unterstützen und Ideen teilen, schöner könnte ich das ehrenamtliche Engagement kaum beschreiben. Im Namen der Benutzer der Plattform  und für die Gemeinde sage ich  herzlichen Dank für ihre Arbeit“, schloss Steins die Ehrung unter großem Beifall. Übrigens: Die Internetplattform kann unter www.mienthuus.de heruntergeladen werden, wobei das Lesezeichen zur Neujahrswanderung vom Kranenburger Dirk Willemsen entworfen wurde.

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