Kleve Neues Stadtquartier am Schweizerhaus

Kleve · In den nächsten Wochen und Monaten werden die fünf Häuser der Zevens Grundbesitz mit 91 staatlich geförderten Wohnungen am ehemaligen Hotel Schweizerhaus fertig. Die meisten Wohnungen sind schon jetzt vergeben.

 Erschwinglicher, weil geförderter Wohnraum entsteht am ehemaligen Schweizerhaus.

Erschwinglicher, weil geförderter Wohnraum entsteht am ehemaligen Schweizerhaus.

Foto: Gottfried Evers

Günstiger Wohnraum ist Mangelware in der Kreisstadt. Es fehlen kleine Wohnungen, es fehlt öffentlich geförderter Wohnraum, den sich auch Menschen mit schmalen Geldbeutel leisten können. Am Hotel Schweizerhaus wird in den nächsten Wochen und Monaten ein regelrechtes Stadtquartier mit 91 Wohnungen in fünf Abteilungen nach und nach an die Mieter übergeben. Diese Wohnungen bieten als geförderter öffentlicher Wohnungsbau Mieten ab 5,10 Euro pro Quadratmeter, Investor ist die Zevens-Grundbesitz.

In Haus 5, das zum 1. Februar übergeben wird, sind Wohnungen für Menschen ab 60 Jahre entstanden. Die Wohnungen sind zwischen 56 und 81 Quadratmeter groß. Das Besondere: Jede Etage hat Gruppenräume, in denen sich die Bewohner treffen können. Unter dem Motto "Leben wie ich will" entwickelt und schafft die in Wesel ansässige Einrichtung BetreuWo mit Dependance in Kleve neue, individuelle Wohnangebote für Menschen mit Behinderung, so die BetreuWo. Im Februar und April 2016 sollen zwei neue Projekte am ehemaligen Schweizerhaus mit einem auf die Bewohner zugeschnittenen Programm starten. Unter Haus 5 wurde eine Tiefgarage gebaut, die 55 Stellplätze bietet, die auch von den Besuchern genutzt werden können. Die Wohnungen sind schon jetzt größtenteils vergeben. Dass günstige Wohnungen in Kleve knapp wie gefragt sind, zeigt dieses große Interesse am neuen Stadtquartier.

"Die Nachfrage ist groß - die kleineren Wohnungen sind bereits fast alle vermietet", sagt Jochen Koenen von der Zevens-Grundbesitz, die seit Jahrzehnten Wohnraum im sozialen Wohnungsbau schafft. Die großen Wohnungen, die noch frei sind, würden in Absprache mit der Stadt Kleve vergeben, sagt Koenen. Auch in den viergeschossigen Häusern entlang Materbornerallee und Albersallee, die Anfang April oder Mai übergeben werden, sind die Wohnungen zwischen 50 und 80 Quadratmeter groß. Diese Wohnungen richten sich an alle Menschen, die einen Wohnberechtigungsschein haben (den können beispielsweise auch Studenten bekommen).

In dem dunkelrot verklinkerten Hauptgebäude mit den drei hellen Treppentürmen sind 50 Wohnungen entstanden. Koenen legt Wert darauf, dass alle Bauten "wertig" hochgezogen wurden. "Die Wohnungen sind barrierefrei, haben hochwertige Bäder und entsprechen neuesten klimatechnischen Anforderungen", sagt Koenen. Deshalb können die künftigen Mieter auch mit günstigen Nebenkosten rechnen.

Für die Zevens-Grundbesitz gilt der Bau der fünf Objekte in drei Gebäuden sowie eines Marktes mit Café auf dem Gelände des ehemaligen Hotel Schweizerhauses als großes Projekt, für das das Unternehmen mehrere Millionen investierte. Genaue Zahlen will Koenen nicht nennen. "Wir sehen den Bereich als neues Stadtquartier, wir werden Fußwege über das Gelände führen, die Albersallee und Materborner Alle verbinden", verspricht Koenen. Eine Stichstraße erschließt den hinteren Bereich und die Tiefgarage sowie den Penny-Markt mit Bäckerei und Café. Das Ensemble des Marktes wurde schon vor einiger Zeit eröffnet. Beide haben sich trotz der Bauarbeiten gleich nebenan bereits etabliert.

Bleibt Haus 4. Es steht noch im Rohbau und soll in zehn Monaten fertig werden. Hier entstehen 14 Wohnungen zwischen 51 und 81 Quadratmeter. Wenn Haus vier bezogen ist, ist das neue Stadtquartier abgeschlossen.

(RP)
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