Kleve Neues Konzept für Villa Nova in Kleve

Kleve · Der Prachtbau an der Tiergartenstraße hat eine neue Pächterin. Tanja Brenk setzt auf eigene Veranstaltungen und Gesellschaften, die in den schön gestalteten Räumen feiern möchten. Am Wochenende gibt's Frühstückbuffet.

 Tanja Brenk stammt aus einer Gastronomen-Familie. Die Pächterin der Villa Nova hat sich ein neues Nutzungskonzept einfallen lassen. So bietet sie verschiedene Veranstaltungen, vom Wein- und Käseabend bis zum „Tanz in den Mai“, an.

Tanja Brenk stammt aus einer Gastronomen-Familie. Die Pächterin der Villa Nova hat sich ein neues Nutzungskonzept einfallen lassen. So bietet sie verschiedene Veranstaltungen, vom Wein- und Käseabend bis zum „Tanz in den Mai“, an.

Foto: Stade, Klaus-Dieter

Tanja Brenk ist ins Erdgeschoss der Vila Nova übergesiedelt. Die Kosmetikerin, die ihr Studio vormals in der ersten Etage des Jugendstilhauses hatte, ist die neue Pächterin der "Veranstaltungs- und Eventlocation", wie sich die Villa Nova in Neudeutsch nennt.

Die Eigentümer der Villa Nova, Ingrid und Michael Stevensen, hatten in zwei Jahren Umbauzeit dem Haus an der Tiergartenstraße seinen verlorenen Glanz zurückgegeben. Ein gutes halbes Jahr lang führten sie die Geschäfte selbst, dann verpachteten sie an Tanja Brenk.

Sie hat das Nutzungskonzept geändert. So ist die Villa Nova für den normalen Publikumsverkehr nur noch am Freitag sowie am Wochenende geöffnet. Diese drei Tage beginnen jeweils um 9.30 Uhr mit einem großen Frühstücksbuffet. Nachmittags (ab 15 Uhr) werden Kaffee und Kuchen angeboten. Und am Freitag- und Samstagsabend können die Gäste sich bis 23 Uhr einen gemütlichen Wein- oder Cocktailabend machen. Gruppen ab zehn Personen können übrigens auch den übrigen Tagen ein Frühstücksbuffet buchen.

Ansonsten setzt die neue Pächterin ganz auf eigene Veranstaltungen, die sie in dichter Folge anbieten will, und auf Gesellschaften, die die stilvollen Räume mieten wollen. Am Freitag, 19. April, findet beispielsweise ein Weinabend mit dem Weinkontor Kloster Kraul und dem Käsespezialisten Henk Hopp statt. Die Gäste erfahren viel Wissenswertes über Käse aus Kuh-, Schafs- und Ziegenmilch, sowie über Weine verschiedener Rebsorten und Geschmacksarten. Außerdem können die Teilnehmer die Produkte natürlich ausgiebig verkosten. Weitere Veranstaltungen sind Menü- und Grillabende sowie am 30. April der "Tanz in den Mai".

Die herrschaftlichen Säle im Erdgeschoss laden zum Feiern ein. So bieten der Ballsaal mit den Deckenmalereien aus dem 18. Jahrhundert und die sich anschließenden Säle Wilhelm und Moritz Platz für bis zu 80 Personen. Der moderne Wintergarten mit einer Theke bildet die Kulisse für Sektempfänge oder Tanzveranstaltungen. Bei schönem Wetter wird die Terrasse bestuhlt. Der gemütliche Weinkeller lädt ein, mit Freunden oder mit der Familie eine lockere Party zu feiern.

Sie galt als die schönste der Villen entlang der Tiergartenstraße: Die Villa Nova aus dem Jahr 1843. Ihr klassizistischer Fassadenschmuck überdauerte sogar den Krieg, nicht aber die Nachkriegszeit. Später zogen städtische Ämter dort ein, dann stand die Villa leer, mehrere Besitzer waren im Gespräch.

Die "Villa Nova" wurde von Anton Weinhagen gebaut. Der 1798 geborene Steueramtsrendant Anton Weinhagen war der Planer ganz vieler der Villen — so des Emmaushauses, der Villa Nova, der Hagen-Villa und des Kurhauses. Später arbeitete Weinhagen auch mit dem Gartenarchitekt Jeé zusammen. Probleme haben fast alle Häuser mit den kaum zu findenden Eingängen und den oftmals kuriosen Treppenaufgängen.

Die Villa Noca entstand in der Blütezeit der Stadt, als Kleve ein beliebter Kurort war. Der Ballsaal ist ein Anbau, den der Hausherr erbaute, als seine Tochter ins heiratsfähige Alter kam. Noch heute zeigen die Details die Pracht, die das Haus einst ausstrahlte.

(RP)
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