Aus den Stadtteilen Düffelwarder wollen neues Dorfgemeinschaftshaus

Düffelward · Die alte Schule in Düffelward soll abgerissen werden. Das stellt die Vereine vor Herausforderungen. Sie wollen eine neue Bleibe. Drei Standorte kommen in Betracht: am Sportplatz, neben der Kirche oder am Dorfplatz. Alle Grundstückseigentümer haben bereits ihre Bereitschaft signalisiert.

 Düffelward aus der Vogelperspektive.

Düffelward aus der Vogelperspektive.

Foto: Peter Graupner

Die alte Schule in Düffelward soll Mitte nächsten Jahres abgerissen werden. Die meisten Vereine und Gruppen der Klever Ortschaft stellt der vom Rat beschlossene Abriss vor ein großes Problem, denn sie nutzen die Räumlichkeiten regelmäßig für Treffen und Veranstaltungen.

In einer Bürgerversammlung am Montagabend stellten sich die Düffelwarder deswegen die Frage, wie es mit dem Vereinsleben in der Ortschaft weitergehen solle. Das Interesse ist groß gewesen: Rund 100 Bürger besuchten die Versammlung.

Zusammen hatten die betroffenen Vereine und Gruppen zuvor über mögliche Alternativen beraten, welche Jörg Schweers, erster Vorsitzender des örtlichen Schützenvereins, bei der Versammlung zusammen mit Frederik Reymer, Christoph Maaßen und Matthias Maaßen präsentierte. Tenor des Impulsvortrages: Ein Neubau für die Dorfgemeinschaft müsse her, sonst droht dem Vereinsleben in Düffelward bald ein gravierender Einschnitt.

Als Standort für ein neues Dorfgemeinschaftshaus hat die Projektgruppe drei mögliche Standorte ermittelt: Grundstücke am Düffelwarder Sportplatz (Stegstraße), neben der Kirche (Ecke Röstendaalstraße-Deichbogen) oder am Dorfplatz böten Platz für ein den Bedürfnissen der Gruppen und Vereine entsprechenden Neubau – mit Aufenthaltsraum für 60 bis 70 Personen, Küche, WC- und Lagerräumen sowie die Schießanlage der Schützen. Die Grundstückseigentümer – die Kirche beziehungsweise im Fall des Sportplatzgrundstückes eine Privatperson – haben ihre Bereitschaft signalisiert, Flächen für ein Gemeinschaftshaus zur Verfügung zu stellen. Die Kosten für einen ersten, groben Gebäudeentwurf (gut 200 Quadratmeter) würden sich laut Schweers auf 426.000 Euro belaufen, wobei man auf Zuschüsse vom Land (Dorferneuerungsprogramm) und der Stadt hofft. Der Restbetrag müsse dann über Spenden und die betroffenen Vereine generiert werden.

Bevor die Projektgruppe die Planung aber konkretisieren will und kann, hoffte sie am Montag auf ein Signal der Bürger. Und das kam deutlich: Schon die Zahl von 100 Besuchern übertraf die Erwartungen der Projektgruppe, grundsätzlich ablehnende Stimmen zu einem Neubau wurden nicht laut. Gut 90 Prozent der Versammlungsteilnehmer stimmten in einer ersten, zwanglosen Abstimmung für den Standort Dorfplatz. „Ohne Treffpunkt würde unser Dorfleben verdorren. Deswegen müssen wir alle an einem Strang ziehen. Wenn jetzt jeder sein eigenes Süppchen kocht, wird das nichts“, sagte Jörg Schweers, und erhielt zustimmenden Applaus von der Versammlung. Mit der Zustimmung der Bürgerversammlung im Rücken will die Projektgruppe der Vereine nun die nächsten Schritte gehen – weitere Gespräche mit Stadt, Politik, Eigentümern und Anwohnern führen, die Pläne und die Finanzierung konkretisieren und so weiter.

Ein wichtiger Punkt – auch da ist man sich am Montagabend einig gewesen – ist der Lärmschutz: Denn wenn Anwohnern durch einen Neubau eine zusätzliche Lärmbelastung droht, könne es schnell Schwierigkeiten und Ärger geben – wie auch einer der Anwohner des Dorfplatzes am Montag nicht ausschließen wollte.

Neben dem Schützenverein Düffelward mit rund 170 Mitgliedern, der in der alten Schule mehrmals wöchentlich schießt, treffen sich regelmäßig etwa die Frauengruppe, die Messdiener, der Pfarreirat, die Seniorenstube, der Heimatverein, die Turngruppe, der Musikverein oder das St. Martinskomitee in dem Gebäude, das bis zum Jahr 1975 als Schule genutzt worden war.

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