Bedburg-Hau. St. Antonius vor dem Verfall bewahren

Bedburg-Hau. · Zur Gründungsversammlung des Fördervereins St. Antonius Alte Kirche Bedburg-Hau waren rund 40 Interessierte in die Antoniterklause gekommen. Zum Vorsitzenden wurde der Initiator Johannes Hövelmann gewählt.

 Die alte St. Antonius-Kirche in Hau will ein neuer Förderverein vor dem Verfall retten.

Die alte St. Antonius-Kirche in Hau will ein neuer Förderverein vor dem Verfall retten.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Kirche, Gasthaus, Friedhof – ein solches Ensemble ist über Jahrhunderte gewachsen, und die Menschen, die dort wohnen, möchten es erhalten. Die St. Antonius Alte Kirche in  Hau ist die ältere der beiden katholischen Kirchen des Bedburg-Hauer Ortsteils. Um dieses Kirchengebäude, das auf eine fast 700-jährige Geschichte zurückblickt und als älteste Backsteinkirche am Niederrhein gilt, vor dem Verfall und damit vor einer künftigen Schließung zu bewahren, gründeten Hauer Bürger nun einen Förderverein. Vereinszweck ist die „Unterhaltung, Ausstattung und Renovierung“ der St. Antonius Alte Kirche.

Zur Gründungsversammlung waren etwa 40 Interessierte in die Antoniterklause direkt gegenüber des Eingangsportals der Kirche gekommen. Initiator und an diesem Abend auch der gewählte erste Vorsitzende war Johannes Hövelmann, der in unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche wohnt.

„Taufe, Kommunion, Messdienerzeit und viele weitere Lebensstationen verbinde ich mit dieser Kirche“, sagte er und sprach damit ganz offensichtlich den allermeisten Anwesenden aus dem Herzen. Nicht als einziger habe er in der Vergangenheit beobachtet, dass das Kirchendach undichte Stellen hat, die Orgel renovierungsbedürftig ist und die Wände feucht werden. Für größere Reparaturen seien keine Finanzmittel vom Bistum Münster mehr zu erwarten.

Zur Erklärung legte der leitende Pfarrer der Gemeinde, Theo Kröll, dar, dass nur eine Kirche pro Ortsteil vom Bistum unterhalten und gepflegt werde, und dies sei die St. Antonius Neue Kirche, die 1988 geweiht wurde. Kröll begrüßte sehr die Idee, die Alte Kirche weiterhin zu erhalten.

„Das Problem der Kirchenschließungen ist auch bei uns auf dem Land angekommen, ein solcher Beschluss steht auch für diese Kirche im Raum.“ Der Pfarrer betonte, das Gebäude sei erhaltenswert, nicht zuletzt weil es kurioser Weise intensiver genutzt werde als die Neue Kirche. „Neun von zehn Hochzeiten finden hier statt und alle Grundschulgottesdienste“, so Kröll.

Auch Konzerte und der Nikolausmarkt des Vereins „Order van´t Gecken-Geselschap“ finden regelmäßig hier statt. Als ein „Juwel“ bezeichnete auch Manfred Opgenorth, Mitglied im Rat der Gemeinde Bedburg-Hau und Versammlungsleiter des Abends in der Antoniterklause, die Kirche. Johannes Hövelmann hatte übrigens bereits  im Vorfeld schnell die zu einer Vereinsgründung notwendigen sieben Personen gefunden.

Da er den Verein jedoch breiter aufstellen und auch mit anderen Vereinen des Ortes vernetzen möchte, hatte er zu der Gründungsversammlung geladen. Die Vereinsgründung wurde von den Anwesenden einstimmig beschlossen.  Die mehrseitige Satzung wurde vorgelesen, sie war bereits geprüft durch Notar und Steuerberater. Mit zwei Enthaltungen und ohne Gegenstimme wurde die Satzung beschlossen.

Es folgte die Wahl des fünfköpfigen Vorstandes. Ebenfalls einstimmig beschlossen die Anwesenden einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von 30 Euro. Carolin Hövelmann, Tochter des Initiators und Organisatorin des Nikolausmarktes, hatte bereits die schriftlichen Beitrittserklärungen vorbereitet. Diese wurden sofort von zahlreichen Anwesenden ausgefüllt.

„Der Verein wird schnell Fahrt aufnehmen, das sehe ich“, sagte Manfred Opgenorth. Nach der offiziellen Gründung drehten sich die Gespräche in der Antoniterklause bereits intensiv um das Praktische: Wer kann was? Wer kennt wen? Und was ist zu tun?

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