Kleve/Geldern Neuer Direktor sieht enormes Potenzial

Kleve/Geldern · Christoph Weß heißt der neue Direktor des Gelderner Krankenhauses. Der vom Klever Hospital kommende Weß setzt auf Kooperationen mit den katholischen Einrichtungen der Region. Eine Fusion ist derzeit aber nicht vorgesehen.

Kleve/Geldern: Neuer Direktor sieht enormes Potenzial
Foto: Clemens-Hospital

Die Krankenhaus-Branche scheint am Niederrhein übersichtlich zu sein. Denn schon kurz nachdem Rainer Borsch als Kaufmännischer Direktor für das Gelderner Krankenhaus plus Gelderland-Klinik und Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) die Kündigung erhalten hatte, erging das Job-Angebot an Christoph Weß. Der 49-jährige Xantener ließ sich den Karrieresprung zum 1. April nicht entgehen. Zuvor war er als Verwaltungsdirektor beim St.-Antonius-Hospital in Kleve beschäftigt.

 Seine "Heimat": Christoph Weß kam vom Klever Krankenhaus und arbeitet jetzt in Geldern. Zukünftig möchte er noch stärker auf Kooperation setzen.

Seine "Heimat": Christoph Weß kam vom Klever Krankenhaus und arbeitet jetzt in Geldern. Zukünftig möchte er noch stärker auf Kooperation setzen.

Foto: Evers

Moment mal: St.-Antonius-Hospital? Weß, den die RP an einem seiner letzten freien Tagen im heimischen Garten "erwischte", muss schmunzeln. Denn er weiß um die Versuche der Vergangenheit, als Geldern und die Katholischen Kliniken aus Kalkar, Kevelaer, Goch und Kleve die Fusion anstrebten. "Nein, auch wenn ich aus Kleve nach Geldern komme: Einen erneuten Fusionsversuch wird es derzeit nicht geben. Geldern geht erst mal als alleiniger Standort in die Zukunft", versichert der neue Direktor. Und was für Kleve gilt, gilt auch für andere Kliniken oder Verbünde. Wie Wesel-Emmerich. Oder Kamp-Lintfort.

Keine Fusion also. Aber eine Kooperation mit den anderen, ebenfalls allesamt katholischen und oben aufgeführten Kliniken der Region, strebt der Vater zweier Mädchen dagegen schon an. "Da lässt sich doch was bewegen. Und diese Kooperationen, die in einigen Bereichen ja bereits existieren, werden sich auch lohnen", ist Weß überzeugt. Denn der Kostendruck, der auf allen Krankenhäusern in Deutschland lastet, lässt sich nur mit Synergieeffekten kompensieren. Und da sind Partner gefragt.

Von den Gelderner Einrichtungen ist der neue Verwaltungs-Chef angetan. Auch wenn die 312 Betten und die Zimmer, in denen sie stehen, seit dem Neubau Anfang der 1970er Jahre kaum modernisiert worden sind. "Ich kenne Häuser aus den 1950er Jahren oder der Vorkriegszeit, da sieht es ganz anders aus", sagt Weß. Er weiß, dass mehrere, auch große Investitionen in die Substanz des St.-Clemens-Hospitals anstehen. Doch auf diesem schwierigen Sektor fühlt sich der neue Direktor wohl. Weil er beispielsweise beim neuen Bettenhaus in Kleve, das derzeit gebaut wird, als Projektleiter fungiert hat. Oder weil er vor der Klever Zeit für die AOK gearbeitet hat. Als Referent für Krankenhausfinanzierung.

Überhaupt sieht er nach den ersten inoffiziellen Tagen in Geldern ein "riesiges Potenzial" — womit er nicht nur die baulichen Voraussetzungen meint.

Der 49-Jährige spricht von "top-motivierten Mitarbeitern", die er angetroffen habe. Und auch mit dem Chef der mächtigen Mitarbeitervertretung (MAV), die bei wichtigen Entscheidungen ein gehöriges Wörtchen mitzureden hat, hat er bereits gesprochen. Sein Fazit: "Sympathisch. Wir sind aber auch keine Gegner, sondern eine Gemeinschaft, um die anstehenden Aufgaben zu meistern."

(RP)
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