Kreis Kleve Neue Seuche im Kreis Kleve?

Kreis Kleve · Das sogenannte Schmallenberg-Virus wird in immer mehr Bundesländern nachgewiesen. Schafe, Ziegen und Rinder können durch blutsaugende Stechinsekten infiziert werden.

 Der Kreis-Sprecher Eduard Großkämper rät zur Wachsamkeit.

Der Kreis-Sprecher Eduard Großkämper rät zur Wachsamkeit.

Foto: Archiv

Wird ein trächtiges Tier infiziert, kann es bei der Geburt zu erheblichen Komplikationen und bei dem Fötus zu schweren Missbildungen kommen. Auch im Kreis Kleve gibt es erste Fälle. Es ist aber davon auszugehen, dass die Zahl steigt, sagt Kreis-Sprecher Eduard Großkämper im Gespräch mit RP-Mitarbeiter Ludwig Krause.

Wie viele Fälle des Schmallenberg-Virus sind im Kreis Kleve bekannt?

Eduard Großkämper: Wir haben zur Zeit zwei bestätigte Fälle des Virus im Kreis Kleve. Diese stammen aber schon aus dem Herbst letzten Jahres, sie liegen also schon länger zurück. Die positiven Testergebnisse sind uns aber erst jetzt bekannt geworden.

Welche Tiere waren in dem bestimmten Fall betroffen?

Großkämper: Betroffen waren eine Kuh und ein Kalb, das schwer missgebildet zur Welt gekommen war.

Muss der Kreis irgendwelche Vorkehrungen treffen?

Großkämper: Bisher ist die Erkrankung von Tieren nicht meldepflichtig. Vor Kurzem hat uns das Land Nordrhein-Westfalen mitgeteilt, dass Verdachtsfälle des Schmallenberg-Virus gemeldet werden sollen. Diese Information haben wir an alle Züchter und praktizierenden Tierärzte weitergegeben. Jetzt müssen wir abwarten, wie sich die Lage entwickelt.

An wen können sich betroffenen Tierhalter wenden?

Großkämper: Zeigen sich Symptome, wie etwa schwere Missbildungen bei Jungtieren, sollte man auf jeden Fall das Kreisveterinäramt verständigen. Die Fachleute wissen dann, welche weiteren Schritte einzuleiten sind.

Erwarten Sie noch mehr Fälle für den Kreis Kleve?

Großkämper: Wie gesagt, wird es sicherlich noch mehr Fälle geben. Das wird sich dann bei den nächsten Kälbern und Lämmern zeigen, die in den nächsten Wochen zur Welt kommen. So tragen Kühe ungefähr 260 Tage ihre Kälber aus. Die Tiere, die im Sommer des Jahres 2011 besamt oder gedeckt worden sind, werden also in nächster Zeit geboren.

(lukra)
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