Gottesdienst Neue Kirchenfenster in St. Anna gesegnet

Kleve-Materborn · Die Glasmalereien machen die Materborner Kirche zu etwas Einzigartigem. Sie beleuchten die Hintergrundgeschichte der Jungfrau Maria.

 Die Chorfenster der St. Anna-Kirche in Materborn wurden beim Gottesdienst am zweiten Advent feierlich gesegnet.

Die Chorfenster der St. Anna-Kirche in Materborn wurden beim Gottesdienst am zweiten Advent feierlich gesegnet.

Foto: Stade, Klaus-Dieter (kds)

Judith de Haas war glücklich. „Wir haben in Materborn ganz besondere Kirchenfenster, denn die Anna-Darstellung ist, so wie wir sie sehen, einzigartig. Mit ihrer Wiederherstellung wurde etwas ganz Besonderes geschaffen, was unsere Kirche auszeichnet und einmalig macht“, sagte die Sprecherin des Pfarreirates der Pfarrgemeinde „Zur Heiligen Familie“ beim Gottesdienst in der St.-Anna-Kirche. Anlass war die Segnung der neu gestalteten und restaurierten Chorfenster und des Rundfensters der Westfassade mit der Darstellung einer Rose.

Pfarrer Maria John George Ponnamma zelebrierte die Abendmesse zum 2. Advent, zugleich Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria. Er nahm auch die Segnung der Fenster in ihren leuchtenden Farben vor. Die Schola unter der Leitung von Bruno Metzdorf bereicherte den Gottesdienst durch eindrucksvolle Gesänge. In seiner Predigt erläuterte Diakon Stephan Rintelen die Bedeutung der drei Kirchenfenster. „Sie beleuchten die Geschichte Marias, die Geschichte ihrer Eltern Anna und Joachim, eines Ehepaares, das in der Heiligen Schrift keine Erwähnung findet, aber natürlich existiert hat“, sagte er. Das Besondere des Mittelfensters sei, nicht Maria, Joseph und Jesus seien zu sehen, sondern Anna, Maria und Joachim.

Vordergründig erschließe sich das linke Bild als Heirat von Anna und Joachim, gesegnet vom Hohenpriester. In der Mitte sieht man die zentrale Darstellung der Geburt Mariens. Abgesehen davon, dass das Fenster in der Mitte, in der Sichtachse des neuen Rosenfensters und des Altars liegt, zeigt ein winziges Attribut die Besonderheit und Glaubenswahrheit dieses Augenblickes an: Maria, auf dem Schoß ihrer Mutter Anna stehend, hält eine Lilie in der Hand, deren weiße Farbe sich mit dem Weiß ihrer Kleidung deckt; Weiß als die Farbe des Himmels. „Geschmückt wird dieser heilsgeschichtliche Augenblick mit der himmlischen Musik von vier Engeln mit Laute, Harfe und zwei Posaunen und zwei weiteren Engeln darüber mit Triangel und Becken“, erklärte Diakon Rintelen.

Im rechten Fenster findet sich die Darstellung Mariens im Tempel, in dem sie bis zu ihrem 15. Lebensjahr lebte. Judith de Haas erinnerte daran, dass zehn Jahre vergangen seien, seit die alte St.-Anna-Kirche wieder Pfarrkirche wurde. Der Förderkreis „Pfarrkirche St. Anna Materborn“ habe sich damals nicht für einen neuen Kirchturm entschieden, sondern für die Wiederherstellung der Fenster. Diese wurden ursprünglich von der Glasmalerei Derix in Kevelaer angefertigt. Ab 2010 wurde mit dem Glaskünstler Wilfried Grootens an der Wiederherstellung gearbeitet. Die Entwürfe fertigte Glasmalerin und Förderkreismitglied Irene Glasmacher.

Mit einer Urkunde bedankte sich die Pfarrgemeinde bei den Mitgliedern des Förderkreises: Wilhelm Ost, Simone Brücker, Angelika Rübsam, Irene Glasmacher, Dieter Berns, Wilma Geurts, Manfred Maassen und Helga Tepest, ferner bei Friedel Teigelkötter als Rechtsberater und Werner Krebbers als Schatzmeister.

Außerdem galt der Dank dem Glaskünstler Wilfried Grootens, der Freiwilligen Feuerwehr Kleve-Materborn für die technische Unterstützung und Hans-Dieter Voss für das Backen des sogenannten Anna-Brotes.

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