Kranenburg Erstes Kiebitznest entdeckt

Kranenburg · Naturschützer ergreifen mehrere Maßnahmen, um bedrohte Arten zu schützen.

 Gut versteckt und trotzdem gefunden: Nabu-Mitarbeiter entdeckten jetzt das erste Nest eines Kiebitz’ in Hetter und Düffel.

Gut versteckt und trotzdem gefunden: Nabu-Mitarbeiter entdeckten jetzt das erste Nest eines Kiebitz’ in Hetter und Düffel.

Foto: NABU Kranenburg/Mona Kuhnigk

Die Brutsaison der heimischen Wiesenvögel hat begonnen. Dazu gehören etwa Kiebitz, Großer Brachvogel und Uferschnepfe. In Schwerpunkträumen in der Düffel und der Hetter haben haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Nabu-Naturschutzstation Niederrhein verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Bestände dieser bedrohten Arten zu sichern.

Dieser Moment ist jedes Jahr besonders: Mitte März wird das erste Nest mit Eiern eines Kiebitz‘ entdeckt. Es liegt meist gut versteckt in einer Wiese oder auf einem noch nicht bewirtschafteten Acker. Und oft liegen noch nicht die typischen vier Eier darin, mit denen das Brutgeschäft dann richtig startet. Dieses Mal war es Mona Kuhnigk von der Nabu-Naturschutzstation, die ein Nest mit drei Eiern gefunden hat.

Kuhnigk kontrolliert mit ihren Kollegen regelmäßig zwischen März und Juni die Bestandszahlen der Bodenbrüter. Die Elternpaare werden gezählt und auch die Nester überprüft. Letztes Jahr war ein relativ gutes Jahr für den Schlupf. Das zeigen zum Beispiel die Nestkameras, die aufgestellt wurden. Und nur wenige Nester wurden zerstört oder durch Füchse oder Greifvögel ausgeräubert. Allerdings war die Anzahl der brütenden Elterntiere in der Düffel besorgniserregend. Für alle Arten gilt: So wenige Wiesenvögel wie 2018 gab es noch nie in der Düffel. Nur 112 Kiebitzpaare gegenüber 309 im Jahr 1991. Bei Uferschnepfe und Großem Brachvogel sind die Zahlen noch dramatischer. Hier waren es letztes Jahr neun Uferschnepfenreviere (2010: 35) bzw. 16 Paare des Großen Brachvogels (2010: 26).

 Gut versteckt und trotzdem gefunden: Nabu-Mitarbeiter entdeckten jetzt das erste Nest eines Kiebitz’ in Hetter und Düffel.

Gut versteckt und trotzdem gefunden: Nabu-Mitarbeiter entdeckten jetzt das erste Nest eines Kiebitz’ in Hetter und Düffel.

Foto: NABU Kranenburg/Mona Kuhnigk

Um brütenden Vögeln zu helfen, wurde wieder einiges getan: Eine aktive Bewässerung wurde auf einer großen Fläche aufgebaut, damit die Böden „stocherfähig“ bleiben, denn die Wiesenvogel-Eltern suchen mit ihren großen Schnäbeln im Boden nach Insekten und Würmern. Küken benötigen schlammige Ufer von Senken, wo sich zahlreiche Insekten tummeln. Hecken und Säume wurden zurück geschnitten, um Beutegreifern wie dem Fuchs keine Versteckmöglichkeiten zu bieten. Ein Zaun wurde in einem Schwerpunktraum aufgestellt, damit mehrere Wiesenvogelnester vor Räuber geschützt sind.

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