Kleve Nächster Brand in Holz-Firma

Kleve · Nach dem Großbrand im Holzland Dorsemagen in Kleve brannte in der Nacht zu Dienstag eine Tischlerei im Hasselter Gewerbegebiet. Noch sieht die Polizei keinen Tatzusammenhang. In Kleve war es Brandstiftung.

Hasselt: Schreinerei steht in Flammen
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Fassungslos stehen sie vor der ausgebrannten Halle im Hasselter Industriegebiet "An der Molkerei": Für Bestatter Hans-Gerd Janssen, dessen Betrieb durch Löscharbeiten und die Rauchentwicklung in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist die Sache klar: "Da hat einer uns Holzwürmer auf den Kieker", sagt er mit Blick in die verkohlte Maschinenhalle seines Nachbarn und Namensvetters Joachim Jansen.

Tischlermeister Jansen hat in dieser Nacht große Teile seines Betriebs verloren. Ausgebrannt. Der Tischler hofft, dass die Maschinen noch in Ordnung sind. "Das Feuer ist nicht direkt an die Geräte herangekommen — und das ist größtenteils Mechanik", sagt er. Aber noch ist die Halle gesperrt — der Brandsachverständige der Kripo muss sie untersuchen. Jansen muss jetzt einen Betrieb finden, wo er arbeiten kann, um seine Aufträge weiter erledigen zu können.

Der Brand der Tischlerei Sentos von Joachim Jansen ist der zweite innerhalb von wenigen Tagen im Holz verarbeitenden Gewerbe: In der Nacht zu Sonntag brannte das Holzland Dorsemagen in Kleve. Dort war es Brandstiftung, wie Polizeisprecher Wiedermann bestätigte. Weitere Angaben werde man aber aus ermittlungstaktischen Gründen nicht machen.

"Situation war dramatisch"

Beim Brand im Hasselter Gewerbegebiet ist die Polizei noch vorsichtig: Als Ursache des Feuers in Bedburg-Hau an der Molkerei kann Brandstiftung nach wie vor nicht ausgeschlossen werden, hieß es gestern. Allerdings seien auch andere Ursachen möglich.

"Das Feuer ist vermutlich von im Außenbereich abgestellten Müllsäcken ausgegangen, die in Brand geraten waren. Die Flammen haben dann von außen auf die innen liegenden Betriebsräume der Tischlerei übergegriffen", sagte am Mittwoch ein Polizeisprecher. Derzeit sei kein Zusammenhang mit dem Brand in Kleve erkennbar. Vorsichtshalber ermittele man auch in diese Richtung.

Als die Feuerwehr nach dem Alarm um 0.25 Uhr unter Leitung von Gemeindebrandinspektor Stefan Veldmeijer eintraf, stand die Halle bereits lichterloh in Flammen. Und das, obwohl die Wehr sehr schnell alarmiert worden war, sagte Bedburg-Haus Feuerwehrsprecher Michael Hendricks gestern. "Die Situation war dramatisch", sagt Hendricks. Aus dem Dach schlugen Flammen. Der Löschangriff begann mit sieben Rohren. Zudem waren die anderen Züge der Gemeinde alarmiert worden: 60 Mann waren im Einsatz.

Um im Inneren löschen zu können, stießen die Wehrleute eine neu entwickelte Stahllanze durch die Wand der Halle. Die versprühte im Inneren des Betriebs einen Wassernebel.

Das ist eine ganz neue Löschmethode, die hier sehr geholfen habe, sagt der Feuerwehrsprecher. Mit dem massiven Angriff hatten die Blauröcke den Brand gegen 2 Uhr gelöscht. "Wären wir später dagewesen, hätte das auch ins Auge gehen können", blickt Hendricks zurück. Um 4 Uhr morgens rückten die Wehren ab.

(RP/jul)
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