Kleve Nach Goch Christus-König?

Kleve · Die Ankündigung war für sie der Auslöser: Robert Kisters und Norbert Lützenkrichen aus Kleve waren unter den vielen Besuchern der Pfarrversammlung zur Schließung der Liebfrauenkirche.

Am Freitag erreichte die Redaktion ein Leserbrief von Kisters und Lützenkirchen, der wieder einmal deutlich macht, dass drohende Kirchenschließungen nicht nur ein Gocher Thema sind.

"Da bereits vor vier Jahren die Vermutung aufkam, unsere Klever Christus-König-Kirche stehe alsbald zur Disposition, waren wir in Goch sehr betroffen von der verhältnismäßig kurzfristigen und ultimativen Entscheidung seitens ,Münster', die Liebfrauenkirche zum 22. November diesen Jahres zu schließen. Einige Mitglieder unserer ehemaligen Christus-König-Pfarre haben in guter Voraussicht bereits die Arbeit eines ,Fördervereins e.V.' eingeleitet.

Fünf katholische Kirchen, vier stehen unter Denkmalschutz

Gleichzeitig besteht ein Offener Gesprächskreis (OCK), der zum Meinungsaustausch und zu Vorbereitungen von Gottesdienstfeiern zusammenkommt. Darüber hinaus werden aber auch hier sonstige Aktivitäten um die Christus-König-Kirche und innerhalb der neuen Großgemeinde ,Sankt Mariä Himmelfahrt' geplant und durchgeführt."

In Kleve gebe es fünf katholische Kirchen, von denen vier unter dem Schutz des Denkmals stünden. "Also: Was geschieht mit der Christus-König-Kirche?", fragen Robert Kisters und Norbert Lützenkirchen. "Wir bekamen in Goch einen Vorgeschmack davon, was uns in Wirklichkeit bevorstehen könnte - oder: Hat man in Münster jetzt begriffen, dass auch bei derartigen Entscheidungen andernorts früh genug und verständnisvoll die Gremien der Gemeinden mit in den Entscheidungsprozess und die Ideenfindung um die weitere Nutzung des Kirchengebäudes einbezogen werden müssten?"

Engagierte Beteiligung

Das Fazit: "Je mehr Betroffene bei diesen Entscheidungen einbezogen werden, je größer ist die Chance, tragbare Lösungen zu finden - zugegebenermaßen ein großes Stück Arbeit!" Überrascht waren die beiden "von der engagierten Beteiligung" der Pfarrmitglieder in Goch. "Die lebhafte Diskussion ließ die Gemüter hochsteigen. Wir haben durchaus ein gewisses Verständnis für die Argumente des Herrn Kleyboldt und unsere Mitchristen in Goch!" Der Generalvikar hatte unter anderem betont, Münster müsse zusehen, dass es seine Finanzkraft in Zeiten schwindender Kirchensteuereinnahmen behalte und deshalb Kosten senken. Die Gocher Katholiken sind verbittert darüber, dass Münster sie vor vollendete Tatsachen gestellt und so wenig "mitgenommen" hat bei der Entscheidung.

(RP)
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