Schulabschluss - und jetzt? Das Studium und seine Freiräume

Gelderland · Für den Klever Marten Oversteegen stand schon von vorneherein fest: Ich mache mein Abitur, um zu studieren. Er ging nach Dortmund ins Journalistik-Studium und hat seinen Schritt nicht bereut.

Maarten Oversteegen hat sich für ein Studium nach dem Abitur entscheiden. Ein Studium, das ihn in den Beruf bringen soll, der ihm Spaß macht: Er möchte Journalist werden.

 Maarten Oversteegen studiert in Dortmund Journalistik und ist freier Mitarbeiter bei der Grenzland-Post.

Maarten Oversteegen studiert in Dortmund Journalistik und ist freier Mitarbeiter bei der Grenzland-Post.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Kennengelernt hatte er journalistisches Arbeiten als Drittklässler noch in der Grundschule bei einem Zeitungsprojekt. „Das hat mich schon als Neunjähriger ungemein fasziniert und später nicht mehr losgelassen“, sagt er. Auf dem Gymnasium war die alte Schülerzeitung „Pegasus“ sein Projekt, inzwischen arbeitet er regelmäßig als freier Mitarbeiter für die RP. Er studiert in Dortmund Journalistik und im Nebenfach Politikwissenschaften. Eben das Genre, für das er sich schon als Grundschüler quasi entschieden hatte.

Oversteegen hat sich damit bewusst für ein Studium entschieden, das ihn in eine vergleichsweise ungewisse Zukunft bringt in Zeiten, in denen sich der Journalismus angesichts von Social Media und Internet-Medien neu orientiert. Was den Journalismus damit noch spannender macht. Dennoch argumentieren viele, die seine Studienwahl hören: „Geisteswissenschaften? Da studierst du doch in die Arbeitslosigkeit.“ Dem hält Oversteegen selbstbewusst entgegen: „Ich mache mein Studium mit Überzeugung – und wenn man gut ist, wird man auch gute Chancen haben. Es ist das Fach, das ich seit langem anstrebe, und das wurde auch nie infrage gestellt.“

Den nötigen, vergleichsweise hohen NC für „Journalistik“ konnte Oversteegen mit seinem Abitur am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium liefern und schrieb sich in der Ruhrgebiets-Stadt ein. Sein erstes Fazit: „Man kann auch in Dortmund gut studieren.“ Es muss also nicht gleich eine der viel zitierten Studentenstädte sein – wenn das Fach stimmt. Der 18-Jährige suchte von Beginn an auch die Freiräume, die ein Studium bietet, das studentische Leben und die Unabhängigkeit vom Elternhaus. Er hat ein Stipendium der Naumann-Stiftung bekommen, arbeitet als Tennis-Lehrer und für die Zeitung. In der Summe reiche das, um auch das Studium selber zu finanzieren, sagt er. Diese Freiräume seien bewusst in dem Studiengang angelegt. Vor allem auch, um praktische Erfahrungen als freier Mitarbeiter im künftigen Beruf zu sammeln. Oder, und das versucht der 18-jährige Student aus Kleve-Materborn, an Vorlesungen anderer Fakultäten teilzunehmen und sich breit gefächert zu bilden.

Maarten Oversteegen ist mit seiner Studienwahl zufrieden. Das Studium sei so angelegt, wie er sich das gewünscht habe. „Wir haben Lehrredaktionen für Zeitung, Radio und Online“, sagt er. Die Lehrredaktionen sind ein wichtiger Bestandteil des Dortmunder Studiengangs. „Hier lernen die Studierenden Redaktionsabläufe, Teamarbeit und journalistisches Handwerk in der Praxis und verantworten die Instituts-eigenen Publikationen“, heißt es in der Beschreibung des Studiengangs durch die Universität Dortmund. Das Ganze sei so praxisnah angelegt, dass man fast ein duales Studium absolviere.

Tatsächlich ist „Journalistik“ in Dortmund auf acht Semester angelegt, ein einjähriges Volontariat bei einem der Partnerverlage oder Rundfunkanstalten ist außerdem Teil des Studiums. Das Studium vermittelt eine Mischung aus Wissen und Können: Im Programm stehen Grundlagen in der journalistischen Vermittlung und Produktion, die Fähigkeit, komplizierte Sachverhalte zu verstehen und einem Publikum journalistisch zugänglich zu machen, kommunikative und soziale Kompetenzen, um in den Redaktionen und für die Redaktionen von Massenmedien erfolgreich zu arbeiten, wirbt die Uni für den Studiengang. Und fügt an: Auf dem Arbeitsmarkt habe sich das bewährt, das Gros der Studenten habe eine feste Stelle.

 Andrea van Doornick, Volksbank Kevelaer

Andrea van Doornick, Volksbank Kevelaer

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Oversteegen hält den Weg ins Studiums nach dem Abitur für konsequent. „Es stand nie zur Debatte, dass ich mich gegen ein Studium entscheiden würde“. sagt er. Vor allem, wenn man weiter merke, dass einem Lernen liegt. Er hält sich deshalb auch die Option offen, nach dem Abschluss in Dortmund noch einen Master zu machen.

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