Kreis Kleve Nabu ruft zur "Stunde der Gartenvögel"

Kreis Kleve · Mitmachaktion vom 9. bis 11. Mai. Vogelzählung findet bereits zum zehnten Mal statt. Im Kreis Kleve beteiligten sich im Vorjahr 126 Naturfreunde an der Aktion. Ergebnisse sind nicht wissenschaftlich-systematisch, zeigen aber Trends auf.

 Blaumeise

Blaumeise

Foto: Nabu

Vom 9. bis 11. Mai ruft der Nabu alle Naturfreunde wieder auf, eine Stunde lang Vögel im Garten, im Park oder vom Balkon aus zu beobachten, zu zählen und zu melden. Nach dem Prinzip der "Citizen Science", der Forschung für Jedermann, gilt: Je mehr Menschen ihre Beobachtungen zusammentragen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse. Die Stunde der Gartenvögel findet 2014 zum zehnten Mal statt.

Im Kreis Kleve hatten im vergangenen Jahr 126 Naturfreunde im Rahmen der Stunde der Gartenvögel in 92 Gärten oder Parks 4036 Vögel gezählt. Platz 1 nahm damals der Haussperling ein, von dem 550 Exemplare beobachtet wurden. Auf den nächsten Plätzen folgten die Dohle, die Amsel, die Kohlmeise, die Blaumeise und der Buchfink. Von Letzterem notierten die Vogelfreunde immerhin noch 218 Exemplare auf ihren Zähllisten. Jeweils nur ein Exemplar der Arten Erlenzeisig, Kuckuck, Waldohreule, Turmfalke, Habicht, Kleinspecht, Silberreiher und Birkenzeisig bekamen die Naturfreunde zu Gesicht.

 Dohle

Dohle

Foto: NN

Der Landschaftsökologe Jonas Linke vom Nabu-Naturschutzzentrum in Kranenburg erwartet auch bei der Stunde der Gartenvögel in diesem Jahr kaum Veränderungen in der Top-Ten-Liste. Dass Dohlen so oft beobachtet werden, wundert den Fachmann nicht. "In Nordrhein-Westfalen gibt es etwa 50 000 Dohlen. Das sind 50 Prozent aller Dohlen, die es in Deutschland gibt."

Aufgrund der fast schon sommerlichen Witterung rechnet Jonas Linke auch damit, dass zahlreiche Zugvögel auf den Listen der Vogelzähler verzeichnet werden. Nachtigallen, Grasmücken, Schwalben und Mauersegler seien bereits schon am Niederrhein gesichtet worden.

 Kohlmeise

Kohlmeise

Foto: NN

Die Stunde der Gartenvögel liefert nach Ansicht des Kranenburger Nabu-Mitarbeiters zwar keine systematisch-wissenschaftlich erhobenen Ergebnisse. "Dennoch ist es sicher nicht nur eine Aktion, die Spaß macht und viele Menschen näher an die Natur heranführt", meint der Landschaftsökologe. Die Ergebnisse der Zählungen böten durchaus die Chance, Trends in Bezug auf die Entwicklung von Beständen zu erkennen. Zudem sei es oft erstaunlich, dass die Naturfreunde bei ihrer Zählung auch seltene, bedrohte Vögel in ihren Gärten sichten würden. "Wenn jemand beispielsweise einen Wachtelkönig entdeckt, wäre das super", sagt Jonas Linke. Normalerweise sei der Feuchtwiesen-Bewohner nämlich sehr scheu und nur schwer zu beobachten.

Große Vorkenntnisse - außer dem Interesse an der Vogelwelt - sind für die Teilnahme an der Mitmach-Aktion des Nabu nicht nötig. Wer mehr über die heimischen Gartenvögel erfahren möchte, findet unter "www.stunde-der-gartenvoegel.de" Porträts der häufigsten Arten samt Gesangsaufnahmen, einen Online-Vogelführer und Tipps zum Vogelschutz im Garten.

Und so wird es gemacht: Von einem ruhigen Plätzchen aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die man im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachten kann. Die Beobachtungen können per Post, Telefon (kostenlose Rufnummer am 10. und 11. Mai jeweils von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157-115) oder einfach per Internet unter "www.stunde-der-gartenvoegel.de" gemeldet werden. Unmittelbar nach der Eingabe werden die Daten auf interaktiven Karten online dargestellt. Auch die Ergebnisse der Vorjahre sind so abrufbar.

Bei der "Stunde der Gartenvögel" gibt es zahlreiche Preise zu gewinnen - darunter ein Trekkingrad, Nistkästen, CDs und Vogelbestimmungsbücher. Unter den Online-Teilnehmern werden zusätzlich 200 Vogel-Handyklingeltöne verlost. Teilnahmeschluss ist der 19. Mai.

(RP)
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