Kleve Nabu lehnt eine Windkraftanlage auf Salmorth ab

Kleve · Die Errichtung einer Windkraftanlage durch die Umweltbetriebe der Stadt Kleve (USK) auf Salmorth wird vom Kreisverband Kleve des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) abgelehnt. Die Umweltschützer führen gleich mehrere Gründe an, warum die alternative Energie dort nicht produziert werden soll.

Der Artenschutz sei nicht angemessene berücksichtigt, so Adalbert Niemers, 2. Vorsitzender des Nabu-Kreisverbandes Kleve. Der Nabu kritisiert, dass der Standort der Anlage in unmittelbarer Nähe von Rast- und Äsungsplätzen nordischer Wildgänse liegt und zudem in einer wichtigen Einflugschneise entlang des Rheins. Die Vögel würden diese Route zu ihrem nur vier Kilometer entfernten bedeutenden Schlafplatz, dem Baggersee "De Bijland" in den Niederlanden, nehmen. Für den Nabu ist ebenfalls die Scheuchwirkung ein K. o.-Kriterium. Zudem würde das Kollisionsrisiko auch gefährdete Wiesenvogelarten und Greifvögel treffen. Zum Schutz der nordischen Wildgänse und zahlreicher weiterer Wasser- und Watvogelarten wurden die umliegenden Bereiche Teil des EU-Vogelschutzgebietes Unterer Niederrhein. Mit dem Windenergieerlass des Landes NRW, so der Nabu, sei der Standort deshalb nicht zu vereinbaren.

Sorgen machen sich die Naturschützer auch um das Landschaftsbild. Eine 150 Meter hohe Anlage in der Rheinaue und zudem noch in der Nähe von der Sichtachse zwischen Eltenberg und Obelisk über dem Amphitheater in Kleve, dies sei in keiner Weise mit dem Schutz der Landschaft zu vereinbaren.

Rolf Janssen, Vorstand der Umweltbetriebe der Stadt Kleve, hat gestern die Eingangsbestätigung der Bezirksregierung für den Antrag auf Errichtung einer Windkraftanlage erhalten. "Ich wundere mich nicht, dass Naturschützer sich gegen das Vorhaben aussprechen", sagt Janssen. Doch betont der USK-Chef, dass man alle artenschutzfachlichen Untersuchungen durchgeführt habe. "Über den Zeitraum von einem Jahr sind die Gutachten erstellt worden. Demnach gibt es keine Bedenken, was den Bau der Windkraftanlage betrifft. Falls es Probleme gegeben hätte, würden wir das Projekt doch nicht weiter verfolgen", sagt Janssen.

(Jan)
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