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Krieg in Ukraine Die Flucht aus der Hölle geschafft

Kleve/Lwiw · Mutter und Tante sind aus der Ukraine gerettet und in Kleve gut angekommen. Ehemann fuhr 3600 Kilometer mit dem Auto bis zur polnischen Grenze.

 Der völlig überfüllte Bahnsteig von Lwiw. Hier begann die Flucht nach Kleve.

Der völlig überfüllte Bahnsteig von Lwiw. Hier begann die Flucht nach Kleve.

Foto: dpa/Pau Venteo

In der vergangenen Woche berichtete unsere Redaktion über die Situation der Kleverin Valeriya Shamray (37). Ihre Mutter (72) und Tante (68) lebten im ukrainischen Lwiw. Sie wollten nicht fliehen, weil ihnen die Kraft dazu fehlte. Die Frauen hatten entschieden, nicht in einen Zug Richtung Polen zu steigen, sondern in ihrer Heimat zu bleiben. „Täglich habe ich versucht, sie umzustimmen. Ich konnte es nicht ertragen. Jeden Tag aufs Neue hoffen. Dass sie gesund sind, dass der Kontakt nicht abbricht“, sagt Valeriya Shamray. Ihre Mutter solle auch an sie, ihre drei Enkel und den Schwiegersohn denken. Es war für die Familie eine grausame Vorstellung: Die Mutter und die Tante sterben. Obwohl es eine Chance gibt, dem Tod zu entkommen. Für die Klever Familie war es eine Erlösung, als die Frauen sich endlich umentschieden hatten. Sie machten sich auf zum Bahnhof in Lwiw und fuhren Richtung Rettung. Es war der Zug raus aus dem Krieg. Die Fahrtstrecke dauert normalerweise zwei bis drei Stunden. In der vergangenen Woche waren es 24 Stunden. „Mein Mann ist mit dem Auto nach Polen gefahren und hat meine Mutter und Tante dort am Bahnhof abgeholt“, sagt die Kleverin. 3600 Kilometer ist Ehemann Florian (42) in drei Tagen mit dem Auto gefahren. Was er gesehen hat, war das Elend, das den Zügen entstieg. Aber auch die übergroße Hilfsbereitschaft der Polen. „Wie die Menschen dort empfangen wurden, war mehr als überwältigend“, sagt der 42-Jährige. Einmal übernachtete man in Krakau. Für die Familie war es eine Erlösung, als Mutter und Tante in Kleve ankamen. Es geht ihnen gut. Sie erholen sich von den Strapazen. Auf der Rückfahrt hatte der 42-Jährige auch eine fremde Ukrainerin mitgenommen. Sie war auf der Flucht und wollte nach Amsterdam zu ihrer Tochter. In Kleve wurde sie von Bekannten abgeholt. Die Mutter und Tante von Valeriya Shamray sind gerettet. Die Sorgen um Bekannte bleiben. „Der Kontakt zu guten Freunden in Irpin und Browari ist abgebrochen. Es sind beides Familien in unserem Alter mit Kindern. Sie hatten noch versucht, ihre Heimatstädte auf der Flucht vor den Kämpfen und Raketen zu verlassen, sagt der 42-jährige Klever. Das geht nun wegen der unmittelbaren Kämpfe nicht mehr. Wie es Ihnen aktuell geht wisse er nicht. Was derzeit nicht nur ihnen bleibt, ist allein die Hoffnung.

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