Kleve Musica Sacra startet mit Passionsmusik in die Saison

Kleve · Traditionell beginnt der Förderkreis "Musica Sacra" in der Düffelt seine Konzertsaison mit der Passionsmusik am Karfreitag, 14. April, um 17.30 Uhr in Bimmen. Dabei soll ein barockes Lichtritual im neuen Gewand erscheinen, wenn Texte aus den Klageliedern des Jeremia (Sprecher: Hans-Wilhelm Paeßens) mit Orgelimprovisationen auf der historischen Heynemann-Orgel aus 1778 kontrastiert werden.

Die Lamentationen (Klagelieder) sind poetische Kompositionen, die mit großer dramatischer Intensität den Ruin Jerusalems 586 v. Chr. beschreiben und in der christlichen Tradition auf das Leiden und Sterben Christi übertragen werden. Im christlichen Ritus befand sich die Lesung der Lamentationen auf einem Höhepunkt des Kirchenjahres: dem österlichen Triduum. Sie gehörten zum ersten Notturno des Morgengebets am Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag und wurden in "lecons" aufgeteilt. Die Lesungen fanden in Wirklichkeit am Vorabend des betreffenden Tages statt, in der Kirche, die durch sechs auf dem Altar stehende Kerzen erleuchtet wurde. Nach den Lesungen wurden schrittweise die Kerzen auf dem Altar ausgeblasen, so dass die Kirche schließlich in "ténèbre" blieb, um die Finsternis herauf zu beschwören, die die Erde im Moment des Todes Jesu einhüllte.

Bei der Passionsmusik in Bimmen erfolgt die jeweilige Lesung, anschließend wird während der Improvisation dann jeweils eine Kerze gelöscht, bis zum Schluss alle erloschen sind und die Kirche - zumindest symbolisch - in Finsternis liegt.

Als Gastorganist konnte Manfred gewonnen werden. Er studierte an der Musikhochschule in Dortmund Kirchenmusik, das er mit dem A-Examen abschloss. Darüber hinaus legte er das Staatsexamen für Lehramt Sek. I/II ab. Heute ist er Musikschulleiter am Collegium Augustinianum Gaesdonck, wo er auch am dortigen Gymnasium unterrichtet. Er ist Musik- und Lehrbeauftragter an der Hochschule Rhein-Waal in Kleve und Kamp-Lintfort. Forschungsarbeiten legte er unter anderem im Bereich Musik/Stimme im pädagogischen Kontext sowie Konzerttätigkeiten ab. Interdisziplinärer Improvisation und seine Tätigkeit als Dirigent runden sein künstlerisches Profil ab.

Der Eintritt ist frei. Die Kollekte des Konzertes geht in voller Höhe an den Verein Aktion "Pro Humanität", der die Kollekte für seinen Operations-Nothilfe-Fond nutzen will.

(RP)
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