Bedburg-Hau-Moyland Moyland-Leitung soll bis Juni geklärt sein

Bedburg-Hau-Moyland · Die Auseinandersetzung zwischen der Stiftung und der künstlerischen Leiterin Bettina Paust soll in diesem Monat gelöst werden, sagt Armin Brux vom Stiftungsvorstand. Depot muss wegen Schimmel saniert werden.

Johannes Look und der Stiftungsvorstand Franz van der Grinten, Niclas Baron von Steengracht und Armin Brux (v.l.).

Johannes Look und der Stiftungsvorstand Franz van der Grinten, Niclas Baron von Steengracht und Armin Brux (v.l.).

Foto: Markus van Offern

Armin Brux, Vertreter des Landes Nordrhein-Westfalen im Vorstand der Stiftung Museum Schloss Moyland, sieht das Ende der Fahnenstange erreicht. Er erwartet bis Ende des Monats eine Lösung in der seit über zwei Jahren ausgetragenen Auseinadersetzung zwischen der Stiftung und der künstlerischen Leiterin des Hauses, Bettina Paust. Nach dem die Stiftung, die Paust nicht mehr auf dem künstlerischen Chefsessel haben wollte, vor dem Landesarbeitsgericht in Revision gegangen war, liegt das Verfahren vor dem Güterichter. "Ich hoffe, dass wir bis Ende Mai eine gute Lösung finden werden, mit der alle Beteiligten zufrieden sein können", sagte Brux gestern auf einer Pressekonferenz des Vorstandes im Schloss.

Inzwischen ist der Stiftung auch der Verwaltungsleiter abhanden gekommen: Johannes Look ist in den Ruhestand gegangen, hilft aber noch aus, bis ein neuer Verwaltungsdirektor gefunden ist. Eine zwischenzeitliche Ausschreibung der Stelle hatte zu keinem Ergebnis geführt. Ihm sei klar geworden, dass man auch den künftigen Leiter der Verwaltung erst finden werde, wenn die Frage der künstlerischen Leitung geklärt sei. Deshalb könne man das Verfahren auch nicht mehr immer weiter ziehen, sagt Brux. Alle erwarten eine baldigen Lösung in Monatsfrist vor dem Güte-Richter, betonten sie gestern. Sonst müsse das Gericht entscheiden, hieß es.

Die Personalfrage ist nicht die einzige Baustelle im Schloss. Renovierungsarbeiten in Millionenhöhe an Fassade und Fenstern und vor allem an der Technik stehen ins Haus, erklärte Look. Bis zum Sommer soll eine Bauanalyse von Schloss und Vorburgen vorliegen, nach der dann die endgültigen Maßnahmen und die damit verbundenen Kosten kalkuliert werden können. Besonders prekär: Das Skulpturendepot in der zweiten Kelleretage unter der großen Vorburg ist von Schimmel befallen und muss saniert werden. Möglicherweise droht eine Auslagerung der Kunstwerke in die Ausstellungshalle, die damit im Jahr 2019 geschlossen bliebe, erklärt Franz van der Grinten. Ob das so sein wird, werde sich auch bis zum Sommer klärten, ergänzte Look. Wenn dem so sei, müssen wir die geplanten Ausstellungen im Schloss organisieren, sagt van der Grinten.

Große Ausstellungen sind vor allem im weiten Blick nach vorn geplant: Im Jahr 2020/21 soll es eine große Schau zu Beuys als Schamamen geben. Damit ist man bei der dritten Baustelle: Den seit der Eröffnung des Museums gärenden Streit mit der Künstlerwitwe Eva Beuys. Auch hier hofft van der Grinten auf eine baldige Lösung.

An Ausstellungen steht jetzt zunächst einmal eine Schau an, die seit einigen Jahren durch verschiedene Museen zieht: "Der Große Krieg im Kleinformat" mit Grafiken aus dem Ersten Weltkrieg. Dann möchte das Museum, das sich als Haus für moderne Kunst auf internationalem Parkett sieht, eine Ausstellung zu "Walt Disney im Spiegel der Kinderbuchliteratur" zeigen. Das sei eine kulturgeschichtliche Ausstellung zur Illustration von Kinderbüchern, erklärt van der Grinten. Die Kunst.bewegt-Präsentationen werden wie geplant fortgesetzt.

"Mit einem neuen künstlerischen Direktor kann es auch andere Schwerpunkte geben", sagte Brux .

(mgr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort