Angefangen hat die Schauspiel-Karriere in Kleve schon in der Grundschule. „Mit neun Jahren hatte ich in der Karl-Leisner-Schule einen Theaterkurs mit Yvonne Campbell Körner vom Theater im Fluss. Das war die erste Begegnung mit ihr“, erzählt Eva Bühnen, die anschließend in die Klever Realschule wechselte. „Meine Freundin Júlia Kühne Escolà hat mich zum Theater im Fluss an der Ackerstraße mitgenommen. Ohne sie hätte ich das bestimmt nicht gemacht. Ich hatte Angst. War sehr, sehr schüchtern, weil ich nicht wusste, was mich erwarten würde“, sagt sie rückblickend. Dem Klever Theater hat sie viel zu verdanken. „Es hat mir total geholfen. Ich konnte mich dort entwickeln. Das wurde dann zu meiner Leidenschaft.“ An das erste Stück auf der Bühne kann sie sich noch erinnern. „Das hieß ‚Kräutlein Gedenkemein‘. Da war ich vielleicht neun Jahre alt. Von Anfang an war Yvonne Campbell Körner meine Theatermama. Sie hat mich von neun bis 18 Jahre begleitet“, sagt sie. Fast zehn Jahre spielte Bühnen in der Theatergruppe, zu vielen Freundinnen hat sie heute noch guten Kontakt. „Alle sind zusammen größer geworden“, so die Schauspielerin.

Nach ihrem Fachabitur in Geldern war sie in 2014 und 2015 für ein Jahr in Bochum beim TheaterTotal in einem Projekt engagiert und hat mit dem Dostojewski-Stück „Böse Geister“ auch in der Klever Stadthalle gastiert. Danach hat sie binnen eines Jahres bei zehn Schauspielschulen in ganz Deutschland vorgesprochen, um zu studieren. In Frankfurt am Main ist Bühnen dann genommen worden und hat dort ihr Diplom abgeschlossen. Bereits 2019 wurde sie beim renommierten Deutschen Schauspielhaus Hamburg festangestellt. „Seit dieser Spielzeit bin ich freischaffend, weil ich nächstes Jahr viel für ‚Mord mit Aussicht‘ drehe“, sagt Eva Bühnen. Zuletzt war sie im Theater Basel beschäftigt, auch Hamburg ist immer noch eine wichtige Adresse.

Über ihre Agentur Schwarz Berlin kam sie 2020 zu dem Casting. „Zunächst wurde ein Video gemacht, dann wurde ich zum Live-Casting eingeladen mit Katharina Wackernagel und Sebastian Schwarz. Für mich eine ganz neue Erfahrung. Ich war nervös, aber die beiden waren sehr nett. Es hat Spaß gemacht“, erzählt Bühnen. Offensichtlich hat sie dort alles richtig gemacht, denn sie bekam die Rolle als Kommissaranwärterin Jenny Dickel. „Als der Anruf kam, habe ich mich sehr gefreut. Das hat mir Kraft gegeben. Die Figur mag ich total“, sagt die Klever Schauspielerin. Gedreht wurde von Ende Mai bis Anfang August 2021. „Wir sind im Sommer ohne Corona ganz gut durchgekommen, wurden regelmäßig getestet.“  Es gibt zwar mehrere Drehorte, doch das Dorf Kürten-Olpe ist der Mittelpunkt der Serie. „Bis auf die Polizeiwache, die irgendwo anders gedreht ist, erzählen wir das Dorf fast wie in einer Straße. Wenn man aus der Kneipe kommt, sieht man die Kirche. Bei den Bürgern sind wir sehr gut aufgenommen worden“, sagt Eva Bühnen. Ein Wiedersehen mit dem fiktiven Dorf  Hengasch gibt es für die Protagonisten ab Frühjahr 2023 bis zum Ende des Jahres. Dann werden 13 neue Folgen „Mord mit Aussicht“ gedreht, die 2024 zur beliebtesten Sendezeit ausgespielt werden. Die ersten Vorbereitungen haben begonnen. „Vor Weihnachten hatten wir schon eine Leseprobe. In Köln haben wir die ersten vier Bücher gemeinsam gelesen. Das war schön“, sagt Eva. Auf die kommenden Aufgaben freut sie sich. „Unsere Schauspielerinnen und Schauspieler sind tolle Leute. Ich bin sehr froh, dass wir uns so gut verstehen!“

Zu sehen war die Kleverin übrigens bereits in den vergangenen Wochen in einer anderen Rolle. Sie spielte bei der Weihnachtsserie „Last X-mas“ bei RTL+ mit. Und schon am zweiten Weihnachtstag stand sie wieder im Schauspielhaus Hamburg im Theaterstück „Der Kirschgarten“ auf der Bühne.