Kleve Mitten ins Herz

Kleve · Das durchbohrte Herz des Gekreuzigten ist die Quelle der Sakramente in der Kirche. Im Klever Kapuzinerkloster wird die Herz-Jesu-Verehrung durch ein großes Gemälde im Hochaltar sichtbar.

 Blick in das Kapuzinerkloster Herz Jesu, das 1872 errichtet wurde.

Blick in das Kapuzinerkloster Herz Jesu, das 1872 errichtet wurde.

Foto: Gottfried Evers

Das Kapuzinerkloster Herz Jesu in Kleve besitzt in der Klosterkirche einen wertvollen Schatz. Es ist der Herz-Jesu-Hochaltar an der Wand des Chores. Auf einem Gemälde ist das Herz Jesu abgebildet, umgeben von Engeln und Gläubigen.

Das 1966 zum Pfarrrektorat erhobene Kloster wurde 1991 zur selbstständigen Pfarre ernannt. Sie fusionierte 2005 mit vier anderen Gemeinden zur Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt in Kleve.

Das Patrozinium ist Herz-Jesu. Die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu ist ein Ausdruck der katholischen Spiritualität. Dabei wird Jesus unter dem Gesichtspunkt seiner durch sein Herz symbolisierten Liebe verehrt. Grundtext aus dem Evangelium ist das durchbohrte Herz des Gekreuzigten als Quelle der Sakramente der Kirche.

Am 19. Juni 1675, in der Fronleichnamsoktav, erschien Jesus Christus der heiligen Margareta Maria Alacoque in Paray-le-Monial, als sie vor dem Tabernakel kniete. Er zeigte ihr sein Herz und sagte: "Ich verspreche dir, dass mein Herz diejenigen im reichsten Maße den Einfluss seiner Liebe fühlen lassen wird, die es verehren und die sorgen, dass es auch von anderen verehrt werde."

Die Visionen der Margareta Maria Alacoque führten dazu, dass Papst Pius IX. dieses Fest für verbindlich am 18. Mai 1856 auf Bitten der französischen Bischöfe einführte. Es wurde dort in fast allen Diözesen gefeiert. Zur Hundertjahrfeier veröffentlichte Papst Pius XII. 1956 die Enzyklika "Haurietis aquas" ("Ihr werdet Wasser schöpfen..."), an die Papst Benedikt XVI. 2006 in einem Schreiben an den Generaloberen der Jesuiten erinnerte. Der Herz-Jesu-Freitag ist der erste Freitag im Monat. In dieser Verehrung stehen die Sühne und die Sündhaftigkeit des Menschen im Mittelpunkt. Es ist ein bevorzugter Tag für Beichte und Krankenkommunion.

In der Regel wird an diesem Tag das Allerheiligste Altarssakrament ausgesetzt und ein sakramentaler Segen gespendet. Er geht auf die Visionen der heiligen Margareta Maria Alacoque zurück. Verbunden mit dem Herz-Jesu-Freitag ist er das monatliche Gebetsanliegen des Papstes. In bildlichen Darstellungen wird oft der Erlöser dargestellt, der auf sein sichtbares, vor Liebe glühendes Herz deutet.

Dieses Herz befindet sich im Widerspruch zur Anatomie meist in der Mitte des oberen Brustbereichs. Diese Freiheit der künstlerischen Darstellung weist darauf hin, dass es bei der Herz-Jesu-Verehrung nicht um ein Organ des Körpers geht, sondern um das Herz als Ursymbol der Liebe sowie des Innersten der Menschen. Die brennende Liebe Christi, des Erlösers, soll dadurch zum Ausdruck gebracht werden.

(stw)
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