Kleve Mit Tradition in die Zukunft

Kleve · Nach dreijähriger Umbauzeit ist die Evangelische Stiftung seit gestern komplett saniert. 120 Bewohner leben nun in acht Hausgemeinschaften und zwei Pflegestationen. Insgesamt wurden sieben Millionen Euro investiert.

 Blick in die Feierstunde der Evangelischen Stiftung, links Martin Puffert bei der Ansprache.

Blick in die Feierstunde der Evangelischen Stiftung, links Martin Puffert bei der Ansprache.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Drei Jahre Umbauzeit, mehr als sieben Millionen Investitionsvolumen, 120 Bewohner und noch einmal so viele Mitarbeiter – wenn es um Zahlen geht, dann liegt die Evangelische Stiftung an der Hagschen Straße ganz weit vorne. Aber auch sonst kann sich Kleves älteste Pflegeeinrichtung sehen lassen. 1853 gegründet, seit Freitag, 17. Juni 2011, komplett kernsaniert: "Wir sind nun ein zukunftsträchtiges Haus", sagt auch Heimleiter Rudolf Jandt und das soll gefeiert werden – gestern mit Vorstand und Bewohnern, heute mit Interessierten und Besuchern.

 Die Evangelische Stiftung an der Hagschen Straße in Kleve.

Die Evangelische Stiftung an der Hagschen Straße in Kleve.

Foto: Evers

Gegründet 1853

Bis dahin war es jedoch ein langer Weg, der im Jahr 2003, als die Evangelische Stiftung 150-jähriges Jubiläum feierte, begann. "Das war ein denkwürdiger Tag, aber schon damals war uns klar, dass wir uns verändern müssen", sagt Martin Puffert, Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Stiftung. Also beauftragte er die AIP Wohnen GmbH in Moers, die wiederum eine konzeptionelle Neuausrichtung für die Alten- und Pflegeeinrichtung plante. Die Evangelische Stiftung, die übrigens überkonfessionell ist, geht seitdem mit Tradition in die Zukunft, getreu dem Vers von Jesaja: "Ich will euch tragen bis ins Alter und bis ihr grau werdet."

Los ging es mit den Bauarbeiten vor drei Jahren. "Um den Pflegebetrieb aufrecht zu erhalten, haben wir als Erstes im Dachgeschoss neue Zimmer gebaut. Anschließend haben wir uns Station für Station vorgenommen", sagt Jandt. Entstanden sind acht Hausgemeinschaften für jeweils zehn bis 14 Personen und zwei Pflegestationen, die auf eine bedarfsgerechte Altenbetreuung und -versorgung ausgerichtet sind. "Unsere Bewohner sollen möglichst unabhängig und selbstständig leben. Im Mittelpunkt steht dabei der Gruppenraum, in dem alle Mahlzeiten eingenommen werden und der auch Raum für Aktivitäten aller Art bietet", so der Heimleiter.

Die acht Hausgemeinschaften verfügen alle über Einzelzimmer mit eigenem barrierefreien Bad. Eine davon wurde sogar speziell auf die Bedürfnisse von Menschen, die an Demenz erkrankt sind, zugeschnitten. Dazu kommen drei Parkanlagen – zwei Sinnes- und ein Demenzgarten – und ein neuer Parkplatz für Mitarbeiter und Besucher. Zum Angebot der Evangelischen Stiftung gehören zudem eine hauseigene Küche, eine Cafeteria, einen Friseursalon, eine Wäscherei, einen Hausmeister-Service sowie Therapieräume und ein Wellnessbad. Wöchentliche Gottesdienste beider christlicher Konfessionen in der Kapelle stehen ebenfalls auf dem Programm.

Die Evangelische Stiftung ist aber nicht nur ein Altenheim. Auf dem Gelände befindet sich auch das Haus Lohengrin mit 33 Wohnungen für betreutes Wohnen. "Zudem werden wir den neu gewonnenen Platz im Dachgeschoss in Zukunft für betreutes Wohnen nutzen", sagt auch Puffert.

Kontakt Evangelische Stiftung, Hagsche Straße 83-85, 47533 Kleve. Telefon: 02821 89660.

(juls)
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