Kreis Kleve Mit Spätzle auf die Siegertreppe

Kreis Kleve · Beim 18. Nachwuchswettbewerb des Hotel- und Gaststättenverbandes Nordrhein traten Köche, Hotelfachfrauen und Restaurantfachmänner gegeneinander an. Die Azubis aus Kleve und Goch belegten dabei gute Plätze.

 Ullrich Langhoff, Vorsitzender des Dehoga Kreis Wesel, gratulierte den Erstplatzierten Phillip Terwege, Kira-Eileen Holzum und Tim Janssen (v.l.).

Ullrich Langhoff, Vorsitzender des Dehoga Kreis Wesel, gratulierte den Erstplatzierten Phillip Terwege, Kira-Eileen Holzum und Tim Janssen (v.l.).

Foto: Privat

Spätzle sind keine Kartoffelbeilage. Das wusste natürlich auch der angehende Koch Tom van der Loew. Aber der Klever setzte beim Finale des 18. Nachwuchswettbewerbs des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Nordrhein alles auf eine Karte — nämlich die der Mehlspeise — und kochte damit nicht nur anders als seine Konkurrenten, sondern auch entgegen der Prüfungsaufgabe. "Der Hauptgang sollte aus Schmorbraten, Gemüse und einer Kartoffelbeilage bestehen", sagt der 20-Jährige. "Aber weil ich schon bei der Vorspeise Kartoffeln verwendet hatte und mich nicht wiederholen wollte, hab' ich den Punktabzug riskiert."

 Besserschmecker: Profi Wilhelm Busch gibt den Azubis Jose Morcate Kleppe (r., Hotel Tannenhäuschen, Wesel) und Phillip Terwege (Hotel Haus Elmer, Hamminkeln-Marienthal) beim Anbraten der Hirschkeule noch gute Tipps.

Besserschmecker: Profi Wilhelm Busch gibt den Azubis Jose Morcate Kleppe (r., Hotel Tannenhäuschen, Wesel) und Phillip Terwege (Hotel Haus Elmer, Hamminkeln-Marienthal) beim Anbraten der Hirschkeule noch gute Tipps.

Foto: Malz

Geschadet hat die Entscheidung dem Azubi des "The Rilano Hotel Kleve" nicht. Mit einem zweiten Platz setzte er sich gegen immerhin sechs seiner insgesamt acht Konkurrenten in der Kategorie "Koch/Köchin" durch. Die hatten sich in einer theoretischen Prüfung für die Teilnahme am Finale qualifiziert. 24 Azubis aus den Kreisen Kleve, Wesel und der Stadt Duisburg traten in den Kategorien Koch/Köchin, Hotelfachmann/Hotelfachfrau und Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau gegeneinander an.

Aus 30 Zutaten wurde ein Vier-Gänge-Menü

Während die Köche aus 30 Zutaten ein Vier-Gänge-Menü zubereiten mussten, erarbeiteten die Hotelfachfrauen unter anderem ein Arrangement mit Übernachtung, mussten Lebensmittel benennen und Weine ordnungsgemäß öffnen, präsentieren und einschenken. Für die 21-jährige Alice Beisinghoff aus Goch bestand die Herausforderung in der Zubereitung eines Irish Coffees. Weil heutzutage — auch in der Gastronomie — die meisten Heißgetränke aus dem Automaten kommen, hieß es für die Finalisten aus dem dritten Lehrjahr zuvor "Wissen auffrischen". Denn zu beachten gibt es viel. "Man muss braunen, niemals weißen Zucker verwenden, und die Sahne muss über den Rücken des Löffels vorsichtig ins Glas gegossen werden, damit sie auf der Oberfläche bleibt und sich nicht mit dem Kaffee vermischt", sagt die Auszubildene vom Hotel Neumaier in Xanten, die Platz zwei belegte.

Auch für den Erstplatzierten in der Kategorie Koch, Phillip Terwege, waren es aufregende Tage. So hatte er am Samstag in seinem Ausbildungsbetrieb, dem Romantik-Hotel Haus Elmer in Hamminkeln-Marienthal, die Gemüsesuppe zubereitet, die dem designierten Bundespräsidenten Joachim Gauck bei der Klausurtagung der NRW-CDU serviert wurde. So etwas macht man nicht alle Tage. Beim Dehago-Wettbewerb war Phillip dagegen kein Frischling. 2011 hatte der junge Reeser bereits den zweiten Platz belegt. "Ich hoffe, diesmal reicht es zum Sieg ", sagte er vor der Siegerehrung. Es reichte. Lob gab es für alle Teilnehmer. "Das ist ein toller Jahrgang, den wir nach der Lehre mit gutem Gewissen ins Berufsleben entlassen können", sagt Juror Wilhelm Busch, Chef des Weseler Restaurants Haus Blumenkamp.

(RP)
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