Kranenburg Mit Schur in Farbe schwelgen

Kranenburg · Neue Arbeiten des Künstlers Richard Schur zeigt die Galerie Ebbers ab Sonntag in Kranenburg. Die Kompositionen in leuchtenden Farben sorgen für gute Laune an grauen Novembertagen. Bis zum 16. Januar sind die Arbeiten zu sehen.

Farbe in die dunkle Jahreszeit! Ein knalliges Rot, ein leuchtendes Gelb ein strahlendes Blau, dazwischen kräftige Orangetöne, eine Fläche in Grau, einige in Beige, die die ganze Komposition ausgleichen. Dazu ein frisches Grün und eine Fläche Lila, die von einer violetten Linie unterbrochen ist.

Klare Kompositionen

Richard Schur schwelgt wieder in Farbe auf seinen neuen Bildern. Sie sind leuchtend und tragen gute Laune in den trüben November. Die in Flächen auf die Leinwände geordneten Farbfelder ergeben immer eine klare Komposition, erzeugen im Ganzen einen ausgeglichenen Klang. Die quadratischen oder rechteckigen Felder greifen ineinander, sind jetzt so angeordnet, dass es keine imaginäre Linie waagerecht oder senkrecht durch die Bilder gibt. Das eine oder andere Rechteck bleibt Leinwand, manche scheinen Leinwand, sind aber tatsächlich in deren Ton gemalte Flächen.

Klaus Ebbers hat die frischen Farben Schurs jetzt an den Niederrhein in seine Galerie in Kranenburg geholt. "Wir haben Richard Schur entdeckt", sagt er nicht ohne Stolz. Waren es doch Sharon und Klaus Ebbers, die den Münchner Maler als erste ausstellten. Jenen Mann, der jetzt in Kopenhagen, Lissabon, Graz und in den USA seine Werke präsentierte und gerade eben aus Kalifornien zurückkam. Und mit seinen Bildern etwas von der kalifornischen Sonne mitbringt, so Ebbers mit Blick auf ein großformatige Gemälde neben der Eingangstür zur Galerie.

Zehn große Arbeiten von Schur zeigen Sharon und Klaus Ebbers. Alles neue Bilder, betonen die Galeristen. Denn Schur ist gefragt. Zwar lehnt noch ein älteres Gemälde an der Wand aus der Epoche, als der Münchner Maler der Leinwand viel Platz auf seinen Bildern gab und die Farbflächen reduzierte. Das Bild wird nicht zu sehen sein, verdeutlicht aber, wie sich die Malerei Schurs entwickelt. Von den zunächst nicht einmal rechtwinkligen Farbfeldern, die teils auch überlappen, hin zu jener Farbmalerei mit exakten Farbflächen mit klarer Kante. Dann wurde die Farbe reduziert, jetzt steht sie wieder in satten Feldern auf dem Bildträger.

Auch die Studien

Klaus Ebbers zeigt dennoch etwas von diesem Weg, seine Ausstellung erzählt vom Weg von der Idee über das "Modell" zum Bild. Die kleinen Objekte, auf denen der Maler die Farbflächen austariert, ihre Wirkung testet, sind ebenfalls zu sehen. Sie sind gewissermaßen die Skizze – nach ihnen entstehen später die großen Bilder. Hier sind die einzelnen Farbfelder noch übereinander geschichtet. Hier testet der Maler auch die Oberflächen der Farben: Ob sie glänzend oder matt sind, mit waagerechten oder senkrechten Pinselstrichen aufgetragen.

Es wird das letzte Mal sein, dass diese Vorlagen in eine Galerie kommen, meint Ebbers. Denn Schur will diese "Skizzen" künftig nicht mehr abgeben, die die Vorlage für seine Bilder sind. Die im kleinen schon die Farbe in die dunkle Jahreszeit bringen, dieses knallige Rot, das leuchtende Gelb . . .

(RP)
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