Kleve Mit Mode gute Geschäfte gemacht

Kleve · Am zweiten Adventswochenende fragte die Rheinische Post in Modeläden der Klever Innenstadt nach, wie das Weihnachtsgeschäft bislang verlaufen ist. Tenor: Verkaufszahlen und Stimmung sind erfreulich.

 Exklusive Weihnachtsgeschenke stehen hoch im Kurs: Gisela Meyer-Potz (l.), hier im Gespräch mit Kundin Helga Koenen, eröffnete 1967 das Modegeschäft auf der Großen Straße in Kleve.

Exklusive Weihnachtsgeschenke stehen hoch im Kurs: Gisela Meyer-Potz (l.), hier im Gespräch mit Kundin Helga Koenen, eröffnete 1967 das Modegeschäft auf der Großen Straße in Kleve.

Foto: Gottfried Evers

Seit 1967 gibt es das Modegeschäft von Gisela Meyer-Potz (68) auf der Großen Straße in Kleve. Mittlerweile führt es ihr Sohn Michael Meyer (36). Neben dem Klever Haus gehören aktuell 15 weitere Stores in Deutschland zwischen Sylt und München zu der Modekette von Michael Meyer. Erst in der vergangenen Woche wurde auf der Maximilianstraße in der bayerischen Hauptstadt das jüngste Geschäft der Meyer-Potz-Gruppe eröffnet. Zu den Gästen zählte dort unter anderem Verleger Hubert Burda. In den Läden von Michael Meyer gibt es einiges, nur nichts von der Stange.

 Brigitta Schmitt (l.), Store-Managerin der beiden Klever Mensing-Filialen, berät Stammkundin Brigitte Schilling bei der richtigen Auswahl.

Brigitta Schmitt (l.), Store-Managerin der beiden Klever Mensing-Filialen, berät Stammkundin Brigitte Schilling bei der richtigen Auswahl.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Was das derzeitige Geschäft im Vorfeld der Feiertage betrifft, so ist Michael Meyer extrem zufrieden. "Im Vergleich zum vergangenen Jahr liegen wir klar im Plus", sagt Meyer, der in dem Klever Stammhaus bereits frische Ware für den Frühling anbietet. Zu den Rennern in diesem Jahr, so Meyer, zählen Taschen des Designers Michael Kors. Was die vergangenen Wochen betrifft, so besaßen Jacken der Marke "Moncler" nur eine geringe Verweildauer im Geschäft. "Das ist der Marktführer in diesem Preissegment", sagt Meyer. Auch für diese Jacken, wo die Einstiegspreise zwischen 700 und 800 Euro liegen, gibt es in Kleve reichlich Käuferpotenzial. Einziges Manko derzeit: Die Umsätze mit den Kunden aus den Niederlanden sind leicht zurückgegangen.

Dies kann Gabi Sprünken (62), die seit 29 Jahren in ihrem Geschäft Coco-Moda hochwertige Damenmode auf der Kavarinerstraße anbietet, bestätigen: "Wir sind sehr zufrieden, was den Umsatz betrifft. Wir liegen über dem des vergangenen Jahres. Es gibt viele Kunden, die höherwertige Mode nachfragen." So würden etwa aus den Niederlanden Kundinnen vorher anrufen, bevor sie planen, nach Kleve zu kommen. "Die nehmen zweieinhalb Stunden Fahrt in Kauf, um bei uns einzukaufen", sagt Sprünken. Bei diesem Kundenkreis sei die Summe, die am Ende auf dem Kassenbon stehe, in der Regel vierstellig, so die Geschäftsinhaberin. Ausgezeichnet laufen bei Coco-Moda derzeit Stiefel und Taschen.

Nur einige Meter die Kavarinerstraße entlang herrschte in einer der zwei Klever Mensing-Filialen am Samstag Hochbetrieb. Stammkundin Brigitte Schilling kommt aus Goch und verrät: "Ich fahre nahezu jeden Samstag mit meinem Mann nach Kleve, um bei Mensing einzukaufen." Und dies in der Regel auch erfolgreich. Brigitta Schmitt (52) ist die Store-Managerin beider Klever Mensing-Filialen. "Wir sind hervorragend ins Weihnachtsgeschäft gestartet. Wesentlich besser als im vergangenen Jahr. Wir haben sehr gut zu tun", sagt Schmitt und hofft darauf, dass dies so bleiben wird. Einiges verspricht sie sich von dem verkaufsoffenen Sonntag, der in Kleve am 29. Dezember, also zwischen den Feiertagen ist. Die positiven Zahlen für das Mensing-Damenhaus gelten auch für die Herren-Filiale. Ein Grund für die positive Entwicklung ist laut Schmitt, dass man in den beiden Geschäften zahlreiche hochwertige Marken anbiete. "Diese Markenvielfalt in einem Geschäft kennen niederländische Kunden nicht in dem Umfang. Wir bieten bei uns im Exquisit-Bereich Marken wie etwa Armani an", sagt Brigitta Schmitt, die jedoch auch die Kaufzurückhaltung der Niederländer registriert hat. "Dennoch erzielen wir auch jetzt noch einen großen Teil des Umsatzes mit Kunden aus dem Nachbarland", erklärt die Chefin der Filiale, die von Stammkunden aus Den Haag oder Amsterdam berichtet. Aber auch der Zustrom aus dem Klever Umland nimmt zu. Besonders Emmericher, so berichtet Schmitt, würden verstärkt bei Mensing einkaufen.

Den positiven Trend in den ersten Adventswochen in der Kategorie Mode bestätigt Klaus Fischer (51), Filialleiter von Alexander Herrenmoden. "Wir sind zufrieden, doch gibt es innerhalb der einzelnen Tage große Schwankungen", sagt Fischer. Vor allem der Samstag vor dem 1. Advent sei ein äußerst umsatzstarker gewesen. Als gäbe es keinen verkaufsoffenen Tag mehr vor dem Fest, so hätten die Kunde gekauft, was die Auslage hergab. Fischer holt ein Markenhemd aus dem Hause Brax hervor und erklärt, warum Niederländer immer noch gern nach Kleve kommen. Auf dem Etikett sind Flaggen verschiedener Länder abgedruckt, dahinter der Preis. Hinter der niederländischen Fahne steht 59,99 Euro, hinter der deutschen Flagge 49,99 Euro. "Teilweise ist das gleiche Kleidungsstück in Deutschland 20 Prozent günstiger als in den Niederlanden", sagt Fischer. Mit Mode werden in Kleve derzeit gute Geschäfte gemacht. Die Händler bauen darauf, dass es so bleibt und die ruhigere, besinnliche Zeit erst zum Fest einkehrt.

(RP)
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