Kleve Missbrauch - Angeklagter schwer belastet

Kleve · Im Klever Landgericht ist am Dienstag der Prozess gegen einen 49-jährigen Klever wegen schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes fortgesetzt worden. Der Angeklagte wies die Tat weiterhin von sich, die Aussage der 25-jährigen Geschädigten belastete den Mann jedoch schwer. Sie schilderte ihre Erinnerungen an die Jahre 2001 und 2002, in denen die sexuellen Übergriffe stattgefunden haben sollen.

"Ich mochte ihn anfangs überhaupt nicht. Als mein Verhältnis zu meinen Eltern schwieriger wurde, wurde er dann aber eine Art Bezugsperson für mich", so die Geschädigte. Ihre Eltern, damals wohnhaft in Wesel, seien mit dem Angeklagten befreundet gewesen. Sie habe ihn und seine Töchter oft in der Wohnung des Mannes in Kleve besucht, meist an den Wochenenden. Dort sei es auch zu einem Großteil der sexuellen Handlungen des Mannes an der damals unter 14-Jährigen gekommen. "Ich war 13, ich wusste nicht, was da passiert", so die 25-Jährige am Dienstag im Landgericht.

Der Angeklagte habe ihr viele Versprechungen gemacht, sie zudem immer wieder daran erinnert, den Eltern nichts zu sagen, so die Zeugin. Sie erklärte ferner, mit 16 Jahren in der Schule zusammengebrochen und seitdem wegen des Missbrauchs in psychologischer Behandlung zu sein. Zur Anklage habe sie sich entschieden, weil sie die Geschehnisse endgültig verarbeiten wolle: "Alle Träume, die ich hatte, sind dadurch geplatzt. Und ich dachte: Das geht so nicht mehr", so die mutmaßlich Geschädigte.

Auch wurden Dienstag weitere Zeugen gehört, darunter die Mutter der Geschädigten, die erklärte, erst nach dem Tatzeitraum von dem Missbrauch erfahren zu haben. Die Beweisaufnahme ist noch nicht geschlossen. Fortgesetzt wird der Prozess am nächsten Dienstag um 9 Uhr. Dann soll plädiert und das Urteil gesprochen werden.

(RP)
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