Kleve Milchbauern protestieren gegen zu niedrige Preise

Kleve · kreisKleve Eigentlich wollte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel gestern um 11 Uhr mit den Berufsverbänden der Bauern in Berlin treffen, um sich deren Sorgen und Nöte anzuhören. Der Termin wurde auf heute 14 Uhr verschoben – die Bauern nutzten trotzdem den Anlass, um auf ihre Probleme aufmerksam zu machen.

kreis Kleve Eigentlich wollte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel gestern um 11 Uhr mit den Berufsverbänden der Bauern in Berlin treffen, um sich deren Sorgen und Nöte anzuhören. Der Termin wurde auf heute 14 Uhr verschoben – die Bauern nutzten trotzdem den Anlass, um auf ihre Probleme aufmerksam zu machen.

Trecker am Haus Riswick

Milchbauern aus dem Kreis Kleve standen deshalb gestern vor dem Landwirtschaftszentrum Haus Riswick mit ihren Treckern. Eine große (unechte) Kuh in den Farben der deutschen Fahne stand auf einem der Trecker und warb für "die faire Milch". "Wir wollen mit der Aktion die Verhandlungen der Bauern mit der Bundeskanzlerin unterstützen", sagte Elmar Hannen, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Milchviehhalter im Kreis Kleve. Die zentrale Forderung der Milchbauern: "Wir brauchen kostendeckende Preise", so Hannen. 35 bis 40 Cent seien nötig, um überleben zu können. "Zurzeit bekommen wir gerade mal 20 Cent pro Liter", sagt der Kreis-Klever-Vorsitzende. "Unsere eigene Arbeit wird zurzeit gar nicht entlohnt."

Das macht die Bauern wütend. "Und wir sind bereit, zu kämpfen und auf den Missstand aufmerksam zu machen, denn nichts zu tun ist keine Alternative", sagte Hannen, der selbst einen eigenen Betrieb mit rund 100 Kühen hat. Die Bauern beklagen, dass der Lebensmitteleinzelhandel ihre Lage auch noch ausnutze, um möglichst billige Produkte anbieten zu können.

Gerade im Kreis Kleve sei es besonders schwierig. "Die hiesigen Milchbauern haben keine Alternative etwas anderes zu machen, da das Grünland nicht einfach umgepflügt werden darf." Viele Flächen stünden zum Beispiel unter Naturschutz.

Die EU entscheidet

Von der am vergangenen Sonntag neu gewählten Regierung erwarten die Bauern nicht, dass sie dazu beiträgt, die Lage für sie zu verbessern. "Letztlich entscheiden aber die Agrarminister der EU in Brüssel", sagt Elmar Hannen.

Und die treten am 5. Oktober wieder zusammen, um sich mit dem Thema Milchbauern zu beschäftigen. "Dann fahren wir wieder hin, um auf uns aufmerksam zu machen", kündigt Hannen vom Kreis Klever Verband der Milchviehhalter an.

(RP)
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