Michael Jansen aus Kleve 30 Jahre der Wusel auf Ameland

Ameland · Michael Jansen war drei Jahrzehnte der Lagerleiter der DJK Rhenania Kleve auf Ameland. Fast 200 Mal hat er die Insel besucht. Im Rahmen einer Feierstunde würdigte Amelands Bürgermeister Stoel dessen Verdienste.

30 Jahre Ameland: Michael „Wusel“ Jansen mit Bürgermeister Leo Pieter Stoel und Kindern der Ameland-Freizeit.

30 Jahre Ameland: Michael „Wusel“ Jansen mit Bürgermeister Leo Pieter Stoel und Kindern der Ameland-Freizeit.

Foto: Helmut Vehreschild

Es war ein bisschen wie einst die Rudi Carrell Show „Lass dich überraschen“. Michael Jansen, den Kinder und Betreuer im Ameland-Ferienlager der DJK Rhenania Kleve nur „Wusel“ rufen, wusste von nichts. Drei Jahrzehnte leitete der 57-Jährige die DJK-Ferienmaßnahme auf der niederländischen Watteninsel, jetzt wurde er in dieser Funktion verabschiedet – mit zahlreichen Überraschungen. „Wir sagen Danke schön, 30 Jahre der Wusel“, hallte es aus 65 Kehlen. Die Rhenanen texteten die Zeilen der bekannten Schlagerband „Die Flippers“ kurzhand um. Sie bedankten sich bei Michael Jansen für tolle Ferienjahre an der Willlibrodusstraat im Ortsteil Buren: „Und das wir heute wieder hier sind, das verdanken wir nur dir!“

Ein Gast, mit dem niemand gerechnet hatte, gab „Wusel“ persönlich die Ehre. Amelands Bürgermeister Leo Pieter Stoel kam nebst Amtskette von der Gemeindeverwaltung in Ballum in den Reiterhof „Kloosterhiem“. „30 Jahre sind Sie verantwortlich gewesen für junge Leute auf der Insel. Eine besonders lange Zeit. Wir haben ausgerechnet, dass Sie ungefähr 1500 Jugendliche nach Ameland, die schönste Watteninsel der Welt, gebracht haben“, sagte Stoel und ergänzt: „Respekt für ihre lange Zeit als Lagerleiter. Leute wie Wusel machen es möglich, dass so viele Gäste unsere Insel besuchen. Herzlichen Dank für Ihren Einsatz. Wir haben nur 3700 Einwohner, aber heute kommen 22.000 Menschen auf unser Eiland.“ In einer halbstündigen Videopräsentation, die der künftige DJK-Lagerleiter Jan Klösters vorbereitet hatte, bedankten sich viele Weggefährten der vergangenen 30 Jahre bei „Wusel“, dem mehrfach die Tränen über die Wangen kullerten.

Die Familie Jansen aus Kellen war über Jahrzehnte mit dem Ameland-Virus infiziert. „Mit drei Jahren bin ich zum ersten Mal auf Ameland gewesen, mit sieben Jahren war ich erstmals Teilnehmer. Für mich sind und waren das immer die schönsten Tage im Jahr“, sagt Michael Jansen.

Der Spitzname „Wusel“ wurde ihm während der Schulzeit im Konrad-Adenauer-Gymnasium gegeben. „Mit unserer Theatergruppe waren wir bei einem Festival in Oberhausen. Da war ich 18 Jahre alt. Jemand meinte damals, ich sehe so wuselig aus. Da war Wusel geboren“, schmunzelt Jansen. „Erst mochte ich den Namen nicht, jetzt gehört er dazu.“ Vater Werner „Bobbel“ Jansen, früher auch Büttenredner bei den Brejpott-Quakern in Kellen, war ebenfalls mal Lagerleiter. „Wusel“ war gut zehn Jahre Betreuer im Klever DJK-Lager, danach ab 1992 30 Jahre Lagerleiter. Fast 200 Mal hat er im Laufe seines Lebens den Inselboden betreten, oft auch privat.

„Unser Betreuerteam ist das A und O. Es ist keine Ein-Mann-Show. Im Dreierteam mit Stefan Ingensand und Michael Rübo stellen wir jährlich die Weichen für die Amelandferien. Oft sind Kinder später auch Betreuer geworden. Die richtige Mischung ist schon wichtig“, sagt Jansen, der beruflich Geschäftsführer bei der Firma Wolf in Kevelaer ist. „Ameland gehört zu meinem Leben“, betont er. Für seine Verdienste ist er vor einigen Jahren mit dem „Karl und Maria Kisters Preis“ ausgezeichnet worden.

Nachdem das DJK-Lager wegen Corona zwei Jahre nicht stattfinden konnte, gab es jetzt eine Premiere: Erstmals kam die Rhenania im Reiterhof „Kloosterhiem“ unter. „Annet Boelens-Kienstra und Mann Robert sind prima Gastgeber. Wir fühlen uns hier sehr wohl“, sagt Michael Jansen. Das Programm war während der zweiwöchigen Amelandferien gut gefüllt: Kutterfahrt zur Robbenbank, Treckerfahrt am Strand, Disco-Schwimmen, Schwimmen in der Nordsee, Wanderung zum Leuchtturm und vieles mehr. Ab und zu kommen Ameländer auch nach Kleve. „Schon seit Jahren feiern unsere Freunde gemeinsam mit uns das Oktoberfest. Ein schöner Brauch“, freut sich „Wusel“ auf der Wiedersehen Ende September.

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