Kreis Kleve Mehr Studenten für den Hochschulpakt

Kreis Kleve · Das Land NRW hat mit den Hochschulen Zahlen vereinbart, wie viele Studierende sie über einem Soll als Basiszahl aufnehmen wollen. Die HSRW hat ihre avisierten Zahlen dieses Semester nicht erreicht. Das kann den Etat drücken.

 Hochschul-Präsidentin Heide Naderer (r.) bei der Begrüßung der Erstsemester im Klever Audimax.

Hochschul-Präsidentin Heide Naderer (r.) bei der Begrüßung der Erstsemester im Klever Audimax.

Foto: Stade

Die Hochschule Rhein-Waal (HSRW) hat in diesem Jahr ihre Prognosen für das Wissenschaftsministerium (MIWF), wie viele Studenten sie über Soll aufnehmen kann, um Mittel aus dem Hochschulpakt III zu bekommen, verfehlt. Laut einem Hochschul-Papier waren Ende November im ersten Fachsemester Bachelor oder Master 2005 Studenten neu eingeschrieben (davon sind 1283 Studienanfänger, Masterstudenten kommen ja erst nach dem 6. oder 7. Semester). Die Fakultäten Gesellschaft und Ökonomie mit 681 und die Fakultät Kommunikation und Umwelt mit 592 neuen Studierenden stehen an der Spitze, es folgten die Fakultäten Life Sciences mit 417 und Technologie und Bionik mit knapp 315. Nur wenn sie Studierende über Soll aufnehmen, bekommen Hochschulen Mittel aus dem Hochschulpakt III.

"Das MIWF hat mit den Hochschulen Vereinbarungen über eine Teilnahme am Hochschulpakt III geschlossen. In diesen Vereinbarungen wird eine Basiszahl festgelegt. Im Fall der Hochschule Rhein-Waal sind dies 796 Studienanfänger", erklärt Verena Hoppe, stellvertretende Pressesprecherin des Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen. Für jeden Studienanfänger über dieser Basiszahl erhält die Hochschule, verteilt über vier Jahre, einen Betrag von 18.000 Euro zusätzlich zu ihrer Grundfinanzierung. Des Weiteren erhalten sie 4000 Euro für jeden erfolgreichen Absolventen beziehungsweise jede erfolgreiche Absolventin eines grundständigen Erststudiums, so Hoppe.

Zwar liegt die HSRW mit 1283 für den Hochschulpakt III relevanten Einschreibungen deutlich über ihren "Basis-Wert" von 796 Studenten, die im Minimum in Kleve und Kamp-Lintfort ein Studium beginnen müssten. Doch bleibt die Zahl unter den mit dem Ministerium vereinbarten Einschreibungen über der Basiszahl: Es fehlen rund 160 Studierende, um die mit dem Ministerium vereinbarte Zahl zu erreichen. Fehlen diese Studierenden auch in den kommenden Jahren, fehlen dem Etat der HSRW mehrere Millionen Euro.

"Die Hochschule Rhein-Waal plante, im Jahr 2016 insgesamt 1471 Studienanfänger aufzunehmen. Dies sind 675 über der Basiszahl, also wird für diese 675 Studienanfänger der Betrag von 18.000 Euro aus dem Hochschulpakt gezahlt", sagt Hoppe. Ab 2018 werden die Studienanfängerzahlen dann anhand der amtlichen Statistik überprüft. Diejenigen Hochschulen, die mehr Studienanfänger als vereinbart aufgenommen haben, erhalten Nachzahlungen. Hat eine Hochschule weniger Studienanfänger aufgenommen, so werden die entsprechenden Mittel mit Hochschulpakt-Zahlungen der kommenden Jahre verrechnet. Das hat keine Auswirkungen auf das Grundbudget der Hochschule. Die Hochschule hat im Rahmen des Hochschulpaktes III mit dem MIWF vereinbart, in die Bachelor-Studiengänge 3263 zusätzliche Studierende über dem Soll im Zeitraum 2016 bis 2020 aufzunehmen und dafür bis 2023 zusätzliche Mittel zu erhalten", erklärt HSRW-Präsidentin Dr. Heide Naderer. Während die großen Fakultäten Gesellschaft und Ökonomie sowie Kommunikation und Umwelt in diesem Jahr nur knapp eine Handvoll Studenten zu wenig haben, sind es in den naturwissenschaftlichen und technischen Fakultäten zwischen 70 und 80 Studenten, die man mehr hätte ziehen müssen.

"Maßgeblich ist die Summe der Einschreibungen im gesamten Vereinbarungszeitraum, da Verschiebungen zwischen den Jahren möglich sind", erklärt Heide Naderer. In der Phase zum Hochschulpakt II hat die Hochschule entsprechende Vereinbarungen zu 100 Prozent erfüllt, sagt sie. Maßstab für die Steuerung der Aufnahmezahlen sei für sie, für wie viele Studierende qualitativ hochwertige Studienbedingungen geboten werden können. "Daher war es notwendig, Instrumente wie Aufnahmebeschränkungen durch Numerus clausus anzuwenden. Dies hat die Hochschule für das aktuelle Studienjahr in größerem Umfang als in den Vorjahren getan und wird dies in den kommenden Jahren im Sinne der Sicherung der Qualität von Studium und Lehre weiter vorsehen", sagt Naderer.

Zu den guten Studienbedingungen gehören vor allem qualifiziertes Lehrpersonal und adäquate Räume. In dieser Hinsicht habe die HSRW schneller hochwertige Kapazitäten aufgebaut, als das je eine Hochschule des Landes geleistet hat.

(RP)
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