LED-Beleuchtung Kleves Schwanenburg erstrahlt im neuen Schein

Kleve · Der Klevische Verein, die Stadt und vor allem das Land NRW haben die neue Beleuchtung für Kleves Wahrzeichen finanziert. Das soll jetzt wieder jeden Abend im warmen LED-Licht bis Mitternacht erstrahlen.

 Die Schwanenburg im neuen Licht: jetzt helfen LED-Lcuhtmittel Strom zu sparen udn Insekten zu schützen, hieß es auf einer Feierstunde.

Die Schwanenburg im neuen Licht: jetzt helfen LED-Lcuhtmittel Strom zu sparen udn Insekten zu schützen, hieß es auf einer Feierstunde.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Der Turm war festlich geflaggt, die rot-weißen Banner wehten im Abendwind und als es endlich dunkel wurde, erstrahlte der Schwanenturm, erstrahlte die Burg im neuen Licht. Alle 24 Scheinwerfer an ihren Standorten wurden mit neuen LED-Lampen ausgerüstet, die das alte Wahrzeichen der Stadt wieder ordentlich  und gleichmäßig bis in die Spitze hinauf beleuchten. 50.000 Lumen erzeugen die Lampen in einer warmen Lichtfarbe von 2000 Kelvin.

Georg Hoymann, Vorsitzender des Klevischen Vereins für Kultur und Geschichte/Freunde der Schwanenburg, kurz der Klevische genannt, erinnerte, dass der Verein seit nunmehr fast sieben Jahrzehnten die Beleuchtung für die Burg trägt. Und das sei mit der Zeit teuer geworden: Nicht nur, dass die Lampen immer wieder erneuert werden mussten, Leuchtmittel und Scheinwerfer ab und an auch abhanden kamen, sondern vor allem die Stromrechnung, die der Verein irgendwann nicht mehr habe stemmen können. Mit den LED sei das anders.

Bei den Bombardements im Zweiten Weltkrieg wurde die Burg schwer getroffen. So getroffen, dass die damalige Verwaltung der Justiz abwiegelte, als es in Kleve schon früh hieß: Die Burg wird aufgebaut. „Die Behörden sahen es als aussichtslos an“, sagte Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing in seiner Laudatio am Donnerstagabend. Zur Feierstunde fürs neue Licht hatte der Klevische Verein Gäste eingeladen hatte, darunter Burgherrin Katrin Jungclaus und den Landtagsabgeordneten Günther Bergmann (CDU).

Einst glaubten der Klever Jurist Heinz Will als treibende Kraft und die Bürger  der Stadt fest daran, dass man Turm und Burg wieder neu errichten könne. Sie sollten Recht behalten. Nicht umsonst heißt der Platz vor der Burg „Dr.-Will-Platz“. „Es wurden Spenden gesammelt, Steine geklopft im  Sinne des Wortes  und bald stand die Burg wieder“, so Gebing. Und so, wie die Burg ein Licht  am Ende des Tunnels nach der Kriegszerstörung war, sollte sie auch beleuchtet sein: „Als Zeichen der Hoffnung und –  vor allem für alle Klever – als Zeichen der Heimat“, sagte Gebing.  Licht biete Geborgenheit und Sicherheit. Das solle auch von der Burg ausstrahlen über die Stadt.

Die Geschichte der Beleuchtung der wieder aufgebauten Burg ist so alt, wie das Gemäuer nach dem Krieg. 1952 im Advent wurde die Burg erstmals im kriegszerstörten Kleve wieder angestrahlt. Ganz im Sinne von Gebings Rede war es ein Zeichen der Hoffnung und der Zukunft für die Stadt. „1955 gelingt dem Verein die vor allem durch Spenden finanzierte Installation einer festen Beleuchtungsanlge“, erzählt Hoymann die Geschichte der Beleuchtung die von Anfang an unmittelbar mit der Geschichte des Vereins verknüpft ist. Kostenpunkt: 10.508 D-Mark.  1965 kommen Lichtfluter hinzu, die die Turmspitze auch ins Licht setzen und so die Konturen der Burg besser hervorheben, so Hoymann.

Nach fast 20 Jahren stand dann wieder einmal das „Aus“ bevor: 1983 ist die Lichtanlage so demoliert, acht der einst 20 Scheinwerfer sogar zerstört – dass eine neue Anlage gebraucht wird. 10.000 D-Mark wird die kosten. 80 Prozent bezahlt die Stadt, 20 Prozent der Verein. 1998 wird nochmals saniert. Doch seit seit einigen Jahren häuften sich die Mängel und Reparaturen: Wieder musste neues Licht her. Der Klevische Verein ermittelte 70.000 Euro als Kosten. Es sollten letztlich 75.000 Euro werden.

Schließlich nahm Kleves Kämmerer Willibrord Haas Kontakt mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB) auf. Der versuchte noch zu taktieren, ob nicht vielleicht doch nur eine Reparatur reicht. „Nein“, sagte Hoymann. Allein wegen der Folgekosten nicht – auch wenn die Stadtwerke dankenswerterweise Rabatt geben. Der Landtagsabgeordnete Günther Bergmann verhandelte schließlich mit dem zuständigen Minister. Am Ende gab das Land 50 Prozent der Kosten, den Rest teilen sich Verein und Stadt.  Jetzt leuchtet Kleves Wahrzeichen wieder verlässlich in der Nacht über der Stadt.

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