Mehr Hilfsbedürftige bei Klever Tafel Hier wird allen geholfen

Kleve · Aktuell kommen mehr Hilfsbedürftige zur Klever Tafel, viele von ihnen sind aus der Ukraine geflohen. Dennoch werden hier alle Menschen gleich behandelt. Mit der Aktion „1 Pfund mehr“ sammelt auch die Kolpingfamilie Spenden.

 Die Tafeln geben frische und haltbare Lebensmittel aus.

Die Tafeln geben frische und haltbare Lebensmittel aus.

Foto: AFP/INA FASSBENDER

Erst die Corona-Krise, jetzt der Krieg in der Ukraine und gestiegene Lebensmittelpreise – eine schwere Zeit für Menschen, die auf die Hilfe anderer angewiesen sind. In ganz Nordrhein-Westfalen nehmen in jüngster Zeit mehr Menschen die Hilfe der Tafeln in Anspruch, so auch in Kleve. „Durch den Krieg in der Ukraine kommen aktuell mehr Menschen“, bestätigt Diakon Michael Rübo, der für die Tafel in Kleve zuständig ist. Die Unterstützung, die er und sein Team bekommen, sei dennoch gut. „Das, was möglich ist, wird getan, auch vonseiten der Stadt“, so Rübo.

Jeden Tag fahren Mitarbeiter der Tafel die Lebensmittelmärkte und Bäckereien an und holen die Lebensmittel, die noch einwandfrei und für den Verzehr geeignet sind, aber nicht verkauft werden konnten, ab. Dafür stehen der Klever Tafel ein eigener Kühlwagen und ein Transporter zur Verfügung. Zwischengelagert werden die Lebensmittel in einer angemieteten Halle, in Kühl- und Tiefkühlräumen. Bürger können aber auch haltbare Lebensmittel direkt an die Tafel abgeben. Die Bedürftigen, die zur Tafel kommen, müssen nichts für die Lebensmittel bezahlen.

„Jeder, der zu uns kommt, ist hilfsbedürftig, egal ob Flüchtling aus der Ukraine, Obdachloser oder Hartz-IV-Empfänger. Wir trennen nicht an der Tür und bei uns muss auch niemand eine Ukraine-Flagge tragen, um etwas zu bekommen. Alle bekommen eine Unterstützung“, sagt Rübo. Der Diakon erklärt, dass die Tafel nicht nur für Ukrainerinnen und Ukrainer sammelt, sondern für alle Menschen, die Hilfe benötigen. Gleichzeitig stellt er klar: „Die Not lindern können wir nicht, dazu sind die Tafeln auch nicht dar. Wir unterstützen so, wie es uns möglich ist.“

Die Klever Tafel ist in der Trägergemeinschaft der Sankt-Antonius-Bruderschaft Kleve. Spenden können dienstag-, donnerstag- und samstagvormittags abgegeben werden. Zudem ist die Tafel auch immer auf Geldspenden angewiesen, um ihre laufenden Kosten zu decken.

Auch die Kolpingfamilie Kleve lädt in der kommenden Woche zu einer Spendenaktion ein: Am Freitag, 29. April, können Klever zwischen 15 und 19 Uhr am Rewe Markt im Tönnissen-Center Lebensmittel zur Unterstützung der Flüchtlinge und der Bedürftigen der Stadt Kleve abgegeben. Damit beteiligen sich freiwillige Helfer der Kolpingsfamilie Kleve und der Klever Tafel bei der Aktion „1 Pfund mehr“.

Parallel zu dieser Aktion sucht die Kolpingsfamilie Kleve Kühlschränke, Herde, Waschmaschinen und andere elektrische Geräte, die den Flüchtlingen aus der Ukraine und den Bedürftigen der Stadt Kleve zur Verfügung gestellt werden können. Wer ein funktionstüchtiges Gerät abzugeben hat, kann sich bei Georg Hiob im Kolpinghaus unter Tel.: 02821 978119 oder per E-Mail an Kolpinghaus-Kleve@t-online.de melden.

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