Kleve-Materborn Materborner Mordopfer von über 40 Messerstichen getroffen

Kleve-Materborn · Richter verhängte Haftbefehl gegen 21- und 30-jährigen Tatverdächtigen wegen gemeinschaftlichen Mordes. Familienstreit als Motiv?

Mann stirbt bei Messerstecherei in Kleve
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Mann stirbt bei Messerstecherei in Kleve

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Foto: Stade, Klaus-Dieter

Mit extremer, kaum vorstellbarer Brutalität ist der 43-jährige türkischstämmige Mann aus Kleve am Montagabend im Kassenraum des Lidl-Marktes in Materborn umgebracht worden. Dies zeigt das gestern bekanntgegebene Obduktionsergebnis eindeutig: Über 40 Schnitt- und Stichverletzungen im Brust- und Bauchraum stellten die Ärzte bei den mehrstündigen Untersuchungen der Leiche in der Duisburger Gerichtsmedizin fest. Diese Verletzungen führten laut dem Bericht zu todesursächlichen inneren und äußeren Blutungen. Ein Stich drang gar bis in die Herzkammer des 43-Jährigen vor.

Bislang haben die beiden dringend tatverdächtigen Brüder (21 und 30 Jahre alt), die noch am Montagabend die Polizei angerufen hatten und sich in Rheinberg auf der A 57 festnehmen ließen, nach Angaben eines Polizeisprechers nur wenige zum Tatgeschehen und zu ihrem Motiv ausgesagt. Allerdings teilten die Fahnder mit, dass zwischen den türkischstämmigen Familien des Opfers und der mutmaßlichen Täter möglicherweise seit Jahren heftiger Streit herrschte.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft verhängte ein Haftrichter inzwischen gegen die 21 und den 30 Jahre alten Brüder, die in Bedburg-Hau gemeldet sind, Haftbefehl wegen gemeinschaftlichen Mordes. Beide waren vor ihrer Tat in Materborn noch nicht polizeilich in Erscheinung getreten.

Das 43 Jahre alte Opfer war 2002 von seiner Ehefrau und Schwester der nun in Untersuchungshaft sitzenden Brüder geschieden worden. Im Februar 2008 attackierte das jetzige Opfer seinen ehemaligen Schwager und Bruder der beiden jetzigen Tatverdächtigen mit einem Messer sowie einem Stein. Dadurch verletzte der Mann seinen 40-jährigen Schwager schwer. Das Landgericht Kleve verurteilte das jetzige Opfer im März 2009 wegen versuchten Totschlags zu vier Jahren Freiheitsstrafe. Der 43-Jährige saß bis zum November 2012 in einer Justizvollzugsanstalt ein.

(RP)
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