Kleve Maria – die Jungfrau ohne Erbsünde

Kleve · RP-Serie "Die Patrone der Kirchen" (Teil 45): Die Unterstadtkirche in Kleve stammt aus dem 13. Jahrhundert. Das Gotteshaus ist dem Patronat "Mariä Empfängnis" gewidmet. Die Kirche feiert damit die Empfängnis der Gottesmutter.

Das Kirchenschiff der ehemaligen Klosterkirche in Kleve.

Das Kirchenschiff der ehemaligen Klosterkirche in Kleve.

Foto: Gottfried Evers

Die Unterstadtkirche in Kleve, eine ehemalige Klosterkirche der Minoriten, stammt aus dem 13. Jahrhundert. Sie beinhaltet ein wertvolles holzgeschnitztes Chorgestühl und eine reich verzierte Kanzel aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Dieses Gotteshaus ist dem Patronat "Mariä Empfängnis" geweiht.

Skulptur der Jungfrau Maria

Skulptur der Jungfrau Maria

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Das Fest der Empfängnis der Gottesmutter Maria bezieht sich auf die Empfängnis der Maria durch ihre Mutter Anna. Neun Monate vor Mariä Geburt feiert die Kirche damit die Empfängnis der Gottesmutter. Der Osten feierte das Fest an manchen Orten schon um 700 als "Tag der Empfängnis der Allerheiligsten Gottesmutter durch Anna". Über Süditalien und Frankreich kam es nach England und erhielt seinen Fokus auf die Unbeflecktheit dieser Empfängnis.

Um 1100 führte es Anselm von Canterbury für seine Diözese ein. Durch Franziskanertheologen fand es allgemeine Verbreitung. 1477 führte Papst Sixtus IV. das Fest im Bistum Rom ein. Seitdem wird es am 8. Dezember, im Advent, als Hochfest gefeiert. Unter Papst Clemens XI. weitete sich das Fest als "Mariä Empfängnis" 1708 auf die gesamte katholische Kirche aus. 1854 verkündete Papst Pius IX. das Dogma von der Unbefleckten Empfängnis der Maria durch Anna. Bei der Empfängnis Christi ist nach katholischer Lehre das Entscheidende die Empfängnis durch die Kraft des Heiligen Geistes und die unversehrte Jungfrauschaft der Gottesmutter Maria vor, während und nach der Geburt.

Bei der Empfängnis der Maria durch Anna steht die Mitwirkung von Joachim außer Frage. Die Besonderheit ist jedoch, dass durch Gott Maria vom ersten Augenblick ihres Daseins "von jeglichem Makel der Urschuld unversehrt bewahrt wurde." In dem Dogma heißt es: "Die seligste Jungfrau Maria wurde im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch ein einzigartiges Gnadengeschenk und Vorrecht des allmächtigen Gottes im Hinblick auf die Verdienste Christi Jesu, des Erlösers des Menschengeschlechtes, rein von jedem Makel der Erbschuld bewahrt."

Seit 1953 pflegen die Päpste in Rom den Brauch, sich am Nachmittag des 8. Dezembers zur Säule der Unbefleckten Empfängnis auf der Piazza di Spagna in Rom zu begeben, um sich – nach der Übergabe eines Blumengebindes – im Gebet vertrauensvoll an die heilige Jungfrau zu wenden.

Auf der Säule, die nach der Verkündigung des Dogmas im Auftrag von Papst Pius IX. 1856 aufgerichtet wurde, steht eine Bronzefigur von Giuseppe Obici. Die Muttergottes steht auf einer Erdkugel, unter ihren Füßen die Schlange, gefertigt nach der Beschreibung von Katharina Labouré.

An der Basis der Säule sieht man vier Gestalten des Alten Testamentes: Mose, Daniel, Jesaja und Ezechiel.

(RP)
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