Interview Lukas Kepser Die Suche nach neuen Träumen

Kranenburg · Vor einem Jahr begann für Lukas Kepser das Abenteuer „DSDS“. Der Top-10-Aspirant sagt: „Ich bereue nichts.“

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die vergangenen 15 Monate waren im Leben von Lukas Kepser ganz besondere. Im Oktober 2018 fasste er sich ein Herz und meldete sich beim RTL-Talentwettbewerb „Deutschland sucht den Superstar“ an. Ein Kindheitstraum ging in Erfüllung. Mit weicher Stimme und charmantem Lächeln sang er sich von Runde zu Runde. Er überstand Recalls in Ischgl und Thailand, die Jury um Pop-Titan Dieter Bohlen schwärmte vom 24-Jährigen. Wo Kepser auch auftrat, die Herzen eroberte er im Sturm. Unsere Redaktion begleitete den Kranenburger damals bei seiner Reise. Sie endete in der Live-Show der besten zehn Kandidaten. 5,31 Prozent der Anrufe bedeuteten sein Aus.

Lukas, deine Zeit bei „DSDS“ ist nun acht Monate her. Wie geht`s dir?

Lukas Kepser Gut, wirklich richtig gut. Es war eine turbulente Zeit. Hätte man mir Mitte 2018 angeboten, dass es so laufen würde, hätte ich sofort unterschrieben. Ich habe immer davon geträumt, mit der Musik bekannt zu werden.

Wie häufig wirst du heute noch auf der Straße angesprochen?

Kepser Natürlich hat das in den vergangenen Monaten abgenommen. Aber es kommt schon vor, dass ich zum Beispiel im Supermarkt oder in der Stadt angesprochen werde. Ich kann das genießen, häufig entstehen dabei besondere Gespräche.

Hat die Bekanntheit Schattenseiten?

Kepser Klar, es gibt Sachen, auf die ich verzichten könnte. Wenn ich einen schlechten Tag habe, mich müde fühle, hätte ich nichts dagegen, mal in Ruhe gelassen zu werden.

Gibt es Dinge, die du in der Rückschau beim Abenteuer „DSDS“ anders angehen würdest?

Kepser Das ist eine schwierige Frage. Es gibt nichts, was ich bereue. Ich habe aber gelernt, dass man sich nicht verbiegen soll, nur um möglichst vielen zu gefallen. In der Blase DSDS habe ich immer versucht, es allen recht zu machen. Trotzdem gab es dann einige, die gesagt haben: ´Der ist zu glatt, der ist zu lieb´. Im echten Leben habe ich Ecken und Kanten, vielleicht hätte ich die stärker bei DSDS zeigen sollen. Und vielleicht hätte ich mal sagen sollen: ´Nein, das mache ich nicht.´

Du zielst auf die Auswahl des Gute-Laune-Songs „Happier“ und dein kunterbuntes Outfit in der Live-Show ab.

Kepser Ganz genau. Ich habe mich damals nicht getraut, Nein zu sagen. Dabei hat Nick Ferretti, zu dem ich eine richtige Freundschaft aufgebaut habe, genau das gemacht. Er hat gemacht, worauf er Bock hatte. Nick hat sogar noch einen Tag vor der Live-Show gesagt: ´Nein, den Song singe ich nicht´. So durfte er sich einen anderen aussuchen. Leute merken genau, ob jemand authentisch ist. Und Nick war authentisch. Vielleicht hätte ich die Momente auf der Bühne und vor Millionenpublikum noch mehr genossen, wenn ich einen Song gesungen hätte, der besser zu mir passt. Aber nochmal: Hinterher ist man immer schlauer, ich bereue nichts.

Sprechen wir über deine Zukunftsplanung. Möglichkeiten hast du reichlich. Du bist Vollblut-Musiker, ausgebildeter Tennislehrer und angehender Betriebswirt. Was soll`s denn werden?

Kepser Erst einmal muss ich jetzt das Studium zu Ende bringen. Im Oktober nächsten Jahres will ich meinen Bachelor in der Tasche haben. Danach werde ich entscheiden, worauf ich meinen Fokus lege. Meine größte Leidenschaft bleibt die Musik. Daher schreibe ich gerade eigene, deutschsprachige Songs, die ich produzieren will. Das wäre auf jeden Fall ein Meilenstein.

Und was ist der große Traum fürs Jahr 2020?

Kepser Naja, es ist gerade schon ein wenig merkwürdig. Ich habe früher immer gedacht: Wer in einer Live-Show bei DSDS und vor 10.000 Menschen beim Courage aufgetreten ist, hat es geschafft. Beides habe ich nun hinter mir, beide Träume gingen innerhalb kürzester Zeit in Erfüllung. Daher muss ich wahrscheinlich antworten: Nach neuen Träumen werde ich noch suchen müssen.

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