Kreis Kleve Lippe berät die Handwerker

Goch · Ulrich Lippe ist das neue Gesicht der Betriebsberatungsstelle Unterer Niederrhein der Handwerkskammer. Der 45-Jährige gibt Tipps und Rat zum betrieblichen Alltag. Ein Dauerthema sei die Nachfolgefrage in Unternehmen.

 Berät handwerksnahe Betriebe aus der Region: Ulrich Lippe.

Berät handwerksnahe Betriebe aus der Region: Ulrich Lippe.

Foto: Gottfried Evers

Handwerksnahe Unternehmer, die Rat suchen, sprechen mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann mit Ulrich Lippe. Der 45-Jährige hat kürzlich seinen Vorgänger Bernhard Uebbing bei der Betriebsberatungsstelle Unterer Niederrhein der Handwerkskammer Düsseldorf (HWK) abgelöst. In seiner Funktion ist er der erste Ansprechpartner bei Themen wie Firmenneugründung, drohender Insolvenz oder Mitarbeiterführung.

Teile des Niederrheins kennt Lippe bereits von seiner Arbeit. So betreute er seit 2004 als betriebswissenschaftlicher Berater der HWK von Oberhausen aus auch Krefeld, Viersen und Nettetal. Jetzt arbeitet er sich in die Besonderheiten des Unteren Niederrheins ein. Dabei hilft ihm auch sein Vorgänger Uebbing, mit dem er sich in den vergangenen zwei Wochen häufig besprochen hat.

Für Lippe stehen bereits zahlreiche Termine an. "Fast immer geht es dabei um die Nachfolgeregelung in Betrieben", sagt er. Dies sei eines der häufigsten Themen, mit denen Handwerker auf ihn zukommen. Auch Existenzgründer, die zum ersten Mal ein Unternehmen aufbauen, suchen regelmäßig Rat. Neben Gründern nehmen am häufigsten Betriebe mit bis zu fünf Mitarbeitern Beratung in Anspruch.

Positive Stimmung

Die allgemeine Stimmung unter den Handwerksbetrieben sei zurzeit positiv: Aufgrund der guten Wirtschaftslage hätten viele Unternehmen volle Auftragsbücher. Chefs sollten sich davon allerdings nicht täuschen lassen. "Auch Betriebe, die glauben, dass alles gut ist, haben häufig Beratungsbedarf", sagt der Oberhausener. Oftmals ließen sich mit der Hilfe eines Beraters Schieflagen für nächste konjunkturelle Schwächephase vermeiden.

Wichtig sei für Handwerksbetriebe zudem, ihre Qualität stärker herauszustellen und besseres Marketing zu betreiben. "Neben der Kernleistung — bei einem Friseur beispielsweise das Haareschneiden — zählen ein ansprechendes Ambiente und guter Service", so Lippe. Diese Vorzüge müssten den Kunden deutlich gemacht werden.

Über den Preis könnten Handwerksbetriebe nur noch schwer konkurrieren. Seine bisherige Erfahrung als Berater habe gezeigt, dass junge Unternehmer viele Dinge anders bewerten als noch Vertreter der älteren Generation. So würden sich jüngere Handwerker weitaus früher Gedanken über die Nachfolge ihres Betriebs machen und Arbeit und Freizeit strikter voneinander trennen. Auch würden jüngere Firmenchefs zunehmend den Wert ihrer Mitarbeiter erkennen und eine andere Unternehmenskultur pflegen. "Häufig bekomme ich Fragen zum Personalwesen gestellt, wo es darum geht, wie man Mitarbeiter besser motivieren kann", sagt Lippe.

(RP/jul)
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