Kleve Lindenallee: Verwaltung hat neuen Plan

Kleve · Die Klever Stadtverwaltung hat ihren Entwurf für den Bebauungsplan des Gebiets Lindenallee / Bresserbergstraße/Stadionstraße verändert. Nur drei Wohneinheiten sollen pro Gebäude erlaubt sein. Anwohner protestieren trotzdem.

 Hier, an der Ecke Lindenallee/Bresserbergstraße, soll eine Straße die neue Turnhalle für den Sportverein VfL Merkur erschließen. Die Nachbarn sähen die Turnhalle lieber unterhalb des Gustav-Hoffmann-Stadions.

Hier, an der Ecke Lindenallee/Bresserbergstraße, soll eine Straße die neue Turnhalle für den Sportverein VfL Merkur erschließen. Die Nachbarn sähen die Turnhalle lieber unterhalb des Gustav-Hoffmann-Stadions.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Die Beschwerden der Anwohner des geplanten Baugebiets Lindenallee / Bresserbergstraße/Stadionstraße haben Wirkung gezeigt. Die Stadtverwaltung hat ihren Entwurf für den Bebauungsplan angepasst. Den veränderten Entwurf präsentierte nun Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer den Anwohnern während einer Versammlung, zu der der CDU-Ortsverband Kleve eingeladen hatte.

Ein geplanter Neubau auf der oberen Lindenallee hatte die Diskussion entfacht und die Anlieger waren davon ausgegangen, dass der neue Bebauungsplan vor allem die vorhandene Struktur dieses Bereichs der Lindenallee bewahren sollte. Doch die Verwaltung teilte die Straße in zwei Hälften und legte große Baufenster über die bis jetzt hauptsächlich mit Einfamilienhäusern besetzte Straße. Dort sollten künftig Sechsfamilienhäuser gebaut werden können, während auf der gegenüberliegenden Straßenseite weiterhin die mit maximal zwei Parteien belegten Einzelhäuser stehen.

Die Verwaltung reagierte auf die Kritik der Anwohner, die diese auch per Anwalt schriftlich eingereicht hatten, und verkleinerte die Parzellen. Statt sechs, sind nach dem neuen Entwurf nur noch drei Wohneinheiten pro Gebäude möglich. Beibehalten wurde die Geschosshöhe. Erlaubt sind laut Entwurf zwei Geschosse plus ein ausgebautes Dachgeschoss. Die Traufhöhe beträgt maximal 6,50 Meter, die Firsthöhe höchstens 11 Meter.

Doch vielen Anwohner ist das zu viel. "Wir wollen, dass dort ausschließlich Einfamilienhäuser entstehen", lautete ein mehrfach vorgetragener Wunsch der Anwohner. Auch seien anderthalb Geschosse ausreichend, befanden viele Anlieger. Rauer und auch einige Ratsvertreter betonten, dass man jedoch auch dem Interesse von Investoren Rechnung tragen müsse. Größere Wohneinheiten seien da wirtschaftlicher als kleinere.

Ein wunder Punkt ist die Lage der Turnhalle, die für den Sportverein VfL Merkur in der Ecke Lindenallee/unterhalb der Bresserbergstraße gebaut werden soll. Die Anwohner der Lindenallee wollen keinen zusätzlichen Verkehr. Rauer geht davon aus, dass die neue Halle von maximal 20 bis 30 Sportlern gleichzeitig genutzt wird. Der ehemalige Merkur-Vorsitzende Wolfgang Graß berichtete, dass die jetzige Merkur-Halle bis auf einige Vormittagsstunden ganztägig genutzt werde. Daraus lasse sich die Verkehrsbelastung hochrechnen, so Rauer. Außerdem kritisieren Anlieger der Bresserbergstraße, dass ihnen durch die Halle die Sicht verbaut würde.

Rauer präsentierte auf der Versammlung einen Alternativstandort für die Halle. Der liegt auf dem Gelände des Gustav-Hoffmann-Stadions, dort, wo sich jetzt die Umkleiden befinden. Diesen Standort hält die Stadtverwaltung jedoch für weniger geeignet.

Rauer hat für die Einfachsporthalle und Umkleiden eine Fläche von 47 Mal 35 Meter zugrunde gelegt. "Diese Fläche hätten wir zwar auch am Alternativstandort, doch wäre der Bau dort viel kostenaufwendiger", sagte Rauer. So hätten die vorhandenen Umkleiden noch eine "gewisse Wertigkeit", außerdem stünde ein Wohnhaus (das derzeitige Hausmeisterhaus, d. Red.) auf dem Gelände. Und die Böschung an den Sportanlagen mache den Hallenbau dort teurer. "Dafür braucht es für den Alternativstandort keine neuen Zuwege. Und die anliegenden Bürger haben an dem von der Verwaltung favorisierten Standort einen Wertverlust durch den zusätzlichen Verkehr", hielten Anwohner entgegen.

Mit dem Sportverein 1. FC Kleve, dessen Nachwuchs die Umkleiden am Stadion nutzt, wurde übrigens noch kein Kontakt aufgenommen. "Da hat es noch keine Gespräche gegeben", sagte Rauer.

Jetzt ist die Politik am Zug (siehe Infokasten). Sie soll im Rat den Entwurf bewerten.

(RP/rl)
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