Kleve Liemers Niederrhein wird 50 Jahre alt

Kleve · Deutsch-niederländische Vereinigung feiert Jubiläum mit Professor Friso Wielenga von der Uni Münster.

 Michael Arntz und Stoni Scheurer stellten gestern das Festprogramm, das unter der Überschrift "Entgrenzung der Grenzen" steht, vor. Die Hauptveranstaltung findet am 18. September im PAN kunstforum statt.

Michael Arntz und Stoni Scheurer stellten gestern das Festprogramm, das unter der Überschrift "Entgrenzung der Grenzen" steht, vor. Die Hauptveranstaltung findet am 18. September im PAN kunstforum statt.

Foto: Markus van offern

Liemers-Niederrhein wird 50 Jahre alt. Das wird mit verschiedenen Veranstaltungen gefeiert. "Unsere Hauptveranstaltung findet am Freitag, 18. September, im PAN kunstforum statt. Professor Dr. Friso Wielenga, Direktor des Zentrums für Niederlande-Studien der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, ein ausgewiesener Kenner der deutsch-niederländischen Beziehungen, wird den Gastvortrag halten, wozu wir alle Mitglieder und interessierte Gäste herzlich einladen", sagte Dr. Stefan Wachs, Vorstands-Mitglied von Liemers-Niederrhein, bei der Vorstellung des Festprogramms.

Liemers-Niederrhein ist eine grenzüberschreitende Vereinigung zur Förderung deutsch-niederländischer Kontakte in der historischen Region Liemers, zu der auf deutscher Seite unter anderem Kleve, Kalkar, Kranenburg, Bedburg-Hau, Emmerich und Rees gehören. Da es bis heute nicht möglich ist, einen Verein zu gründen, der gleichermaßen in den Niederlanden und in Deutschland rechtlich verankert ist, besteht die Vereinigung aus zwei Vereinen, - einem niederländischen und einem deutschen.

Liemers-Niederrhein wurde 1965 gegründet. "Es war damals ein mutiges Vorhaben, eine grenzüberschreitende Vereinigung zu gründen, die das Ziel haben sollte, die Menschen diesseits und jenseits der Grenzen wieder näher zusammen zu bringen. Der Krieg hatte die vorher bestehenden Verbindungen zerrissen", erzählte Stoni Scheurer, Vorsitzende der Vereinigung auf niederländischer Seite. Man habe damals bewusst nicht Religion und Weltanschauung, sondern die Kultur als verbindendes Element in den Mittelpunkt gestellt. "Kultur ist ein umfassender Begriff. Jeder ist bei Liemers willkommen. Wir haben heute rund 400 Mitglieder, je zur Hälfte deutsche und niederländische", so Stoni Scheurer. Es gebe Verschiedenheiten, aber die seien charmant. Seit rund 15 Jahren stelle der Verein ein interessantes Jahresprogramm zusammen, das in jedem Monat - mit Ausnahme der Sommermonate - eine Veranstaltung biete, abwechselnd in Deutschland und in den Niederlanden.

Michael Arntz, der Vorsitzender auf deutscher Seite ist, stellte den Programmablauf für das Fest zum 50-jährigen Bestehen unter der Überschrift "Entgrenzung der Grenzen", vor. Es beginnt um 15 Uhr, ab 14.30 Uhr gibt es ein "Kopje Koffie". Neben dem Vortrag über deutsch-niederländische Begegnungen sorgen Lehrer und Schüler der Musikschulen aus Kleve und Zevenaar für die musikalische Unterhaltung. Im Rahmen des Festes werden die beiden Gründungsmitglieder, Hado Ebben und Fons van Bastelaar, geehrt. "Wir hoffen auch, dass Else Hase kommen kann, die viel für Liemers-Niederrhein getan hat", sagte Arntz. Im November soll bei Huis Bergh, dessen damaliger Besitzer Textilbaron van Heek zu den Männern der ersten Stunde gehörte, ein Lindenbaum gepflanzt werden, den Else Hase stiftete. Auch sonst hat das Jahresprogramm einiges zu bieten: Es finden verschiedene Konzerte des Bach Kollegiums Rhenanum statt, im November stellen 15 kreative Liemers-Mitglieder im Reeser Bürgerhaus ihre Werke aus und im Dezember wird das Ergebnis eines Filmprojektes präsentiert. "Drei jugendliche Filmemacher zeigen, dass die Vereinigung zwar 50 Jahre alt geworden ist, aber dabei jung geblieben ist", so Stoni Scheurer.

(RP)
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