Lidl-Mord in Kleve Urteil gefallen: Zwölf Jahre wegen Totschlags

Kleve · Das Urteil im Klever Mordprozess ist am Freitag gefallen: Beide Angeklagten müssen wegen Totschlags zwölf Jahre in Haft.

Lidl-Mord: Eine Chronik des Prozesses
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Foto: guido schulmann

Demnach sah es die Kammer unter Richter Ulrich Knickrehm als erwiesen an, dass die Tat zwar vor dem Hintergrund andauernder Konflikte zwischen den Familien des Opfers und der Täter geschehen sein. "Viel mehr handelten die beiden Männer aber aus einer subjektiv empfundenen Angst, die lebensbedrohend und —bestimmend geworden war", sagte Knickrehm in seinem Urteil.

2002 war die Ehe des 43-Jährigen Opfers mit einer Schwester der beiden Täter geschieden worden. Er soll seiner Frau gegenüber gewalttätig aufgetreten sein. 2008 ging der Mann schließlich mit einem Messer und einem Stein auf einen Bruder der Täter und seiner Ex-Frau los. Daraufhin wurde er 2009 in Kleve zu vier Jahren Haft verurteilt.

Adil und Mekin O. hatten das 43-jährige Opfer am 31. März dieses Jahres im Lidl-Supermarkt an der Materborner Allee in Kleve gestellt und nach einem Wortgefecht mit insgesamt 44 Messerstichen im Kassenbereich niedergestochen.

Die Staatsanwalt hatte auf Mord aus niederen Beweggründen plädiert. Dafür sieht der Gesetzgeber lebenslange Haft vor. Die Verteidigung hatte sieben Jahre Haft wegen Totschlags in einem minderschweren Fall gefordert.

(rpo)
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