Kreis Kleve. Leistungsnachweis der Feuerwehr

Kreis Kleve. · Nicht Einsatztechnik, sondern Kameradschaft stand im Mittelpunkt.

 Praktische Übung beim Leistungsnachweis.

Praktische Übung beim Leistungsnachweis.

Foto: Gottfried Evers

Ulrich Janssen von der Löschgruppe in Goch-Hommersum brachte es auf den Punkt: "Ohne eine gründliche Vorbereitung ist dieser Leistungsnachweis nicht zu schaffen". Damit meint der 40-jährige Feuerwehrmann nicht nur den feuerwehrtechnischen Teil, in dem die Gruppe innerhalb von 300 Sekunden 3 C-Rohre vom offenen Gewässer vorzunehmen hatten oder auf die Station "Knoten und Stiche", an der innerhalb von zwei Minuten ein Pfahlstich mit Spierenstich, ein Achterknoten oder ein Schotenstich ohne Aufzugschlaufe zu fertigen war. Vielmehr waren es die Prüfungsfragen, die das Gebiet Recht, Verbandswesen, Rettungsdienst, Brennen, Löschen, vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz, Technische Hilfeleistung, ABC-Einsatz, Sprechfunk, Kartenkunde, Taktik in Einsatz und Übung, Fahrzeug, Gerätekunde sowie das Allgemeinwissen der Wehrleute abfragte. Da tauchten Fragen wie: "Wer wählt den Bundespräsidenten" oder "Wie viele Bundesländer bilden die Bundesrepublik Deutschland" auf. Auch wenn nur drei von insgesamt 30 Fragen ausgelost wurden, galt es sich dennoch auf alle Fragen akribisch vorzubereiten. Für Feuerwehrmann Rainer Schwarz stand zudem Kameradschaft und Teamgeist im Vordergrund des Leistungsnachweises. Der machte sich vor allem beim sportlichen Teil, einem Staffellauf, bemerkbar, bei dem jeder Feuerwehrmann bzw. jede Feuerwehrfrau nach 50 Metern seinem Vordermann ein Strahlrohr zu übergeben hatte.

"Ziel des Leistungsnachweises ist es, dass die Wehren nicht nur den praktischen Teil, sondern auch die Theorie und damit den gesamten Fragenkatalog im Vorfeld als Unterrichtsthema in die Ausbildung am Standort integrieren", erklärt Kreisbrandmeister Paul-Heinz Böhmer, der das Leistungsvermögen der 90 teilnehmenden Gruppen auf dem Gocher Friedensplatz gemeinsam mit seinen Stellvertretern Thomas Derksen (Emmerich) und Reiner Gilles (Geldern) beobachtete.

Mit Eifer dabei waren nicht nur die Gruppen aus dem Kreisfeuerwehrverband Kleve. Auch acht Gruppen aus den Niederlanden, drei aus dem Kreis Viersen und zwei aus dem Kreis Mettmann stellten sich den Anforderungen. Um die Leistungen der über 800 Teilnehmer beurteilen zu können, wurden vom Kreisfeuerwehrverband 50 und aus dem benachbarten Kreis Viersen 14 Schiedsrichter eingesetzt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort