Uedem/Kleve Lebenshilfe-Streik: Initiative will alle fünf Kitas übernehmen

Uedem/Kleve · Auf der Internetseite der "Lebenshilfe gGmbH – Leben und Wohnen" findet man als erste Nachrichten unter der Rubrik "Aktuelles" zwei Meldungen über Kindertagesstätten, deren Träger die Lebenshilfe ist. Stolz ist man dort über den U 3-Ausbau in der Nütterdener "Lebensquelle" und ebenso präsentiert sich eine fröhliche Runde beim Spatenstich für eine neue Kita in Bedburg-Hau. Mittlerweile will die Lebenshilfe gGmbH die fünf Kindertagesstätten vor allem eins: möglichst schnell loswerden.

Auf der Internetseite der "Lebenshilfe gGmbH — Leben und Wohnen" findet man als erste Nachrichten unter der Rubrik "Aktuelles" zwei Meldungen über Kindertagesstätten, deren Träger die Lebenshilfe ist. Stolz ist man dort über den U 3-Ausbau in der Nütterdener "Lebensquelle" und ebenso präsentiert sich eine fröhliche Runde beim Spatenstich für eine neue Kita in Bedburg-Hau. Mittlerweile will die Lebenshilfe gGmbH die fünf Kindertagesstätten vor allem eins: möglichst schnell loswerden.

Nach dem mittlerweile seit Wochen andauernden Streik der Erzieherinnen, die für die Angleichung ihres Lohns an den TVöD kämpfen, hatte Lebenshilfe-Geschäftsführer Hermann Emmers aufgrund der "unerträglichen Situation" die Bereitschaft erklärt, die Kindertagesstätten auf einen anderen oder auf mehrere Träger zu übertragen.

Und dieser mögliche neue Träger nimmt seit Dienstag Struktur an. Auf einer Versammlung von Eltern und Erzieherinnen wurde beschlossen, einen Verein mit dem Ziel zu gründen, die fünf Kitas in der Trägerschaft einer Elterninitiative weiterzuführen. Einer, der dabei helfen möchte, ist Wolf-Hagen Mühlberger. Er hat sich erkundigt und weiß, wie die nächsten Schritte aussehen müssen. Am Freitag wird zunächst ab 20 Uhr die konstituierende Sitzung des Vereins im Kellener Schützenhaus stattfinden. "Verkürzt dargestellt geht es darum, eine Satzung zu verabschieden. Im Anschluss an die Vereinsgründung müssen wir mit sieben Personen zum Notar und dann den Verein beim Amtsgericht anmelden", sagt Mühlberger, der die Chance als gut einschätzt, dass es zur Gründung der Elterninitiative kommt.

Vorrangig, so Mühlberger, ginge es dann darum, in Kranenburg die Betreuungsmöglichkeit aufrecht zu erhalten, da die Kita "Lebensburg" am 31. Juli von der Lebenshilfe gGmbH aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen wird. Wolf-Hagen Mühlberger sieht hier die Möglichkeiten, zügig zu einer Lösung zu kommen: "Wir erfahren durch den Kranenburger Bürgermeister eine enorme Unterstützung. Doch werden wir auch Hilfe seitens des Kreisjugendamts benötigen."

Die Gewerkschaft ver.di will hingegen den Druck auf die Lebenshilfe hochhalten und fordert diese sowie Landrat Wolfgang Spreen als Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung dazu auf, ihre Blockadehaltung auf Kosten der Eltern und Kinder aufzugeben. Eingeladen wird zu einer Demo am Donnerstag, 6. Februar, 17 Uhr, vor der Kreisverwaltung. Fakt sei, so ver.di, dass nahezu alle anderen Träger mit der gleichen Finanzierung das Niveau des TVöD bezahlen. Obwohl die Lebenshilfe angebe, kein Geld zu haben, würde sie jedes Jahr knapp 600 000 Euro in eine Rücklage pumpen, erklärt die Gewerkschaft.

(RP)
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