Nach langem Streik der Mitarbeiter Lebenshilfe Kleve gibt die Trägerschaft ihrer Kitas ab

Kleve/Kranenburg/Bedburg-Hau/Uedem · Drei Wochen lang haben die Mitarbeiterinnen der vier Lebenshilfe-Kitas in Kranenburg, Nütterden, Bedburg-Hau und Uedem gestreikt. Sie forderten eine Angleichung ihrer Gehälter an den Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes. Stattdessen gibt die Lebenshilfe jetzt die Trägerschaft der Kitas ab.

 Kita-Mitarbeiterinnen, betroffene Eltern und deren Kinder protestierten vor der Kreisverwaltung.

Kita-Mitarbeiterinnen, betroffene Eltern und deren Kinder protestierten vor der Kreisverwaltung.

Foto: Gottfried Evers

"Die Lebenshilfe sieht sich nicht länger in der Lage, die Verantwortung für die von ver.di herbeigeführte und für alle Beteiligten unerträgliche Situation zu tragen. Aus der Verantwortung gegenüber den Kindern und deren Eltern ist die Lebenshilfe, um zu einer Lösung zu kommen, ab sofort bereit, die Trägerschaft für ihre Kindertagesstätten auf einen anderen oder auf mehrere Träger zu übertragen", sagte Geschäftsführer Hermann Emmers am Freitagabend unserer Redaktion.

"Wir bedauern sehr, dass wir diesen Schritt, der uns nicht leicht gefallen ist, angesichts der ausweglos gewordenen Lage gehen müssen, und bitten alle interessierten Träger, sich kurzfristig mit uns in Verbindung zu setzen", sagt Emmers. Wolfgang Spreen, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Lebenshilfe, betonte Freitagabend: "Der einstimmig gefasste Beschluss lautet: Wegen der durch ver.di geschaffenen, ausweglosen Situation wird der Geschäftsführer beauftragt, die Kitas der Gesellschaft anderen Trägern zur Übernahme anzubieten". Spreen weiter: "Wir stehen voll und ganz und einmütig hinter dem Geschäftsführer und sind dankbar, dass er uns in einer ganz schwierigen Zeit hervorragende vertreten hat."

Zuvor hatte die Gesellschafterversammlung beschlossen, zum Ende des Kindergartenjahres 2013/14 aus "wirtschaftlichen Gründen, hervorgerufen durch eine unsichere Zukunftsprognose", die integrative Kindertagesstätte "Lebensburg" in Kranenburg zu schließen. Dort werden 40 Kinder betreut. Seit mehr als drei Wochen befinden sich alle Mitarbeiterinnen der vier Lebenshilfe-Kitas in einem unbefristeten Streik.

Der Geschäftsführer Hermann Emmers, war für die Redaktion nicht erreichbar. Kranenburgs Bürgermeister Günter Steins hofft, dass "in einem fließenden Übergang" eine Elterninitiative mit Hilfe eines Investors die Betreuung der Kinder übernehmen werde.

(RP)
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