Altersmedizin Lange gesund leben – Chefärzte der LVR-Klinik geben Rat
Bedburg-Hau · Jeder möchte im Alter so lange wie möglich fit sein. Die Chefärzte des Zentrums für Altersmedizin der LVR Klinik Bedburg-Hau beantworten am Donnerstag Fragen zu Depressionen und neurologischen Erkrankunen im Alter.
Jeder möchte lange gesund leben, nachdem man jahrzehntelang für seine Familie gesorgt oder ein erfülltes berufliches Leben hatte und sein Rentenalter erreicht hat. Dem Alter mit Freude entgegenzusehen und jedes Lebensalter zu genießen, Reisen zu planen oder einfach im Familienund Freundeskreis die Freizeit unbeschwert zu verbringen – das sind die Vorstellungen, die viele vom Älterwerden haben. Doch nicht immer verläuft das Leben nach dieser Regel und ein glückliches Altern kommt auch nicht von allein.
Wie man den Jahren mehr Leben einhaucht und zuversichtlich in eine weitere Zukunft blicken kann, obwohl sich gesundheitliche Probleme anbahnen, erläutern die Chefärzte des Zentrums für Altersmedizin der LVR Klinik Bedburg-Hau, Christoph Baumsteiger und Dorothee Maliszewski-Makowka, in einer telefonischen Sprechstunde, am Donnerstag, 8. Dezember, 13 Uhr. „Wir möchten durch solche Sprechstunden einen direkten Kontakt ermöglichen und zu allen Fragen Rede und Antwort stehen. Natürlich können sich interessierten Bürger immer auch direkt an die Sekretariate der Kliniken wenden, um entsprechende Informationen von den Chefärzten und den Teammitgliedern zu bekommen“, erklärt Psychiaterin Dorothee Maliszweski-Makowka.
Die durchschnittliche Lebenszeit bei Männern und Frauen verlängert sich seit Jahren kontinuierlich. Während bei Frauen die durchschnittliche Lebenserwartung im Jahr 1989 noch 78,8 Jahre betrug, waren es 2021 bereits 83,4 Jahre. Männer wurden 1990 im Durchschnitt 72,2 Jahre alt, aktuell 78,5 Jahre. Auch der allgemeine Gesundheitszustand der Menschen verbessert sich, was mit ihrer gesundheitlichen Fürsorge, ihrem Lebensstil und der Möglichkeiten der modernen Medizin und Technik zusammenhängt.
Unbehandelte Depressionen bei älteren Menschen verschlechtern allerdings nicht nur die allgemein steigende Lebensprognose, sondern sind mitverantwortlich für viele körperlichen Erkrankungen, die im Alter auftreten. Stress, Erschöpfungszustände und Schlaflosigkeit können zum erhöhten Blutdruck und zu akuten und chronischen Herzgefäß-Problemen führen. Diese sind wiederum die Ursache für Schlaganfälle, Herzinfarkte, gefäßbedingte Demenzen. „Häufig dauert es sehr lange, bis unsere Patienten unser Zentrum erreichen. Aus vielen Gründen trauen sich die Menschen nicht, uns aufzusuchen, was zu einer Chronifizierung der Erkrankung und einem unnötig langen Leidensweg führen kann“, sagt der Neurologe Dr. Christoph Baumsteiger.
Manchmal können die Familienmitglieder ihre älteren Angehörigen nicht von einer psychiatrischen oder rechtzeitigen neurologischen Behandlung überzeugen. Dann leiden sie im Stillen zu Hause an Depressionen oder beginnenden demenziellen Syndromen, versuchen mit allen Problemen alleine fertig zu werden. „In Einzelfällen erfolgt eine stationäre Aufnahme erst dann, wenn sich die psychische Verfassung akut verschlechtert hat, eine akute neurologische Erkrankung, zum Beispiel ein Schlaganfall, bereits eingetreten ist, sagt der Chefarzt, der mit seinem Team für Neurologie und klinische Neurophysiologie über eine langjährige Erfahrung mit Vorbeugung und Behandlung der häufig im Alter auftretenden Erkrankungen verfügt.
Zum Behandlungsangebot der Abteilung Gerontopsychiatrie, befindlich im Neubau der Föhrenbachklinik, gehören eine Tagesklinik, eine Institutsambulanz mit Gedächtnissprechstunde sowie zwei Stationen. In der Föhrenbachklinik befindet sich die Klinik für Neurologie sowie auch das Zentrum der internistischen Diagnostik der LVR Klinik Bedburg-Hau sowie die Physiotherapie und die Bäderabteilung. Das psychiatrische und neurologische Behandlungsangebot wird durch weitere Berufsgruppen unterstützt, unter anderem die Ergotherapie, die Kreativtherapie, Musik-, Dramatherapie, Sporttherapie.