Kranenburg Landwirtschaft live erleben

Kranenburg · Die Kreisbauernschaft Kleve lädt zur 16. Auflage der Höfetour ein. Fünf landwirtschaftliche Betriebe öffnen Sonntag ihre Pforten.

Ohne Anmeldung in den Stall - am Sonntag ist dies bei fünf ausgesuchten Bauernhöfen in der Gemeinde Kranenburg möglich. Die Kreisbauernschaft Kleve lädt zur 16. Auflage der "Höfetour" ein, die am 21. Juni, von 9.30 bis 17 Uhr, stattfindet.

Neben zwei Milchviehbetrieben und einer Rinderhaltung kann ein Biohof sowie eine Gärtnerei besucht werden. Angeboten wird eine Tour, auf deren Weg die fünf Betriebe liegen. Die Radstrecke (23 Kilometer) durch die niederrheinische Tiefebene beginnt bei der Gärtnerei Stauden Peters in Kranenburg und endet auf dem Hof der Familie Hendricks in Wyler. Die Strecke ist ausgeschildert. Mit dem Auto reduziert sich die Runde auf 14,1 Kilometer (siehe Grafik).

Für Josef Peters, Vorsitzender der Kreisbauernschaft, fällt der Sinn der Veranstaltung eindeutig unter die Rubrik "Öffentlichkeitsarbeit". "Wir wollen zeigen, wie Landwirtschaft heute funktioniert und vermitteln, warum es nicht einfacher für uns wird", sagt Peters. Ein Beispiel für die derzeitig nicht leichter werdende Situation der Landwirte nennt Peters: "Viele sagen, man würde gern Erzeugnisse kaufen, die vor der Haustüre produziert werden und dafür auch mehr zahlen. Doch dann sieht man sie doch wieder alle bei Aldi."

Der Vorsitzende rechnet damit, dass mehrere tausend Besucher an der Tour teilnehmen. "Es werden wohl vor allem die Leute dabei sein, die selbst noch Kartoffeln schälen können. Wir freuen uns aber über jeden jüngeren Teilnehmer."

Organisiert worden ist die Runde von den teilnehmenden Betrieben, dem Vorsitzenden der Bezirksbauernschaft Kranenburg, Ulrich Heesen, sowie den Landfrauen. Die Auswahl der Höfe ist bewusst so getroffen worden, dass man einen Einblick in verschiedene Bereiche der Landwirtschaft gewinnt. "Landwirte werden zu den teilnehmenden Betrieben kommen, um Fragen zu beantworten", sagt Ulrich Heesen. Nach Darstellung des Kranenburgers stehen nicht selten die Betriebe in der Kritik, die eine größere Zahl Tiere auf ihrem Hof halten. Warum das Idealbild von glücklichen Kühen auf grünen Wiesen nicht überall funktioniert, wollen die Landwirte den Besuchern auch erklären. Nach Ansicht von Heesen haben sich Teile der Politik, nachdem die Energiewende beschlossen war, auf die Landwirtschaft gestürzt, um hier jetzt eine Agrarwende durchzuziehen.

Diese fünf Stationen können am Sonntag besucht werden:

1. Stauden Peters (Drüller Weg 14). Am Startpunkt wird ab 9.30 Uhr ein Frühstücksbuffet auf dem Gelände des Gartenbaubetriebs ebenso angeboten wie auch Betriebsbesichtigungen.

2. Familie Dominick (Kuhstraße 67). Bei dem landwirtschaftlichen Betrieb werden Einblicke in die Milchproduktion gewährt - unter anderem anhand eines Melkkarussells.

3. Familie Nissing/ Schnütgen (Nimweger Straße 41). Auf dem Biohof mit Mutterkühen und Freilandhennen finden Führungen statt. Es werden Informationen über Naturpflege auf dem Land, wie Schleiereulenschutz, Feldhecken- und Streuobstwiesen gegeben.

4. Familie van der Poll (Nimweger Straße 24). Hier lassen sich Rinder auf Strohhaltung besichtigen; es gibt Vorführungen zum Strohstreugerät und Informationen zur Kaminholzherstellung. Gegrilltes wird angeboten.

5. Familie Hendricks (Häfnerdeich 10). Abschließend begrüßt die Familie Hendricks auf ihrem Milchviehbetrieb mit zwei Melkrobotern sowie eigener Jungviehaufzucht und Bullenmast die Besucher. Der Hoftierarzt präsentiert sich mit einem Infostand.

An den Stationen wird ein abwechslungsreiches Programm für Kinder geboten. Mit Wettmelken, Hüpfburg, Schule auf dem Bauernhof oder Kinder-Garten (mit Bepflanzen von Töpfchen) ist für reichlich Unterhaltung am Rande ebenso gesorgt.

(RP)
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