Kleve Kurhaus soll 2012 fertig werden

Kleve · Der Kulturausschuss besichtigte den Rohbau der Museumserweiterung in Kleve, der wegen steigender Kosten ins Gerede gekommen war. Der Freundeskreis erhöht seinen Zuschuss, Kämmerer Haas gab Sachstandsbericht.

Das Kurhaus Kleve im Umbau
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Das Museum Kurhaus Kleve soll 2012 eröffnet werden. Von einer Stilllegung oder Verzögerung des Baus wegen der Kostensteigerung war im Kulturausschuss der Stadt Kleve, der im Museum tagte, beim Sachstandsbericht von Kämmerer Willibrord Haas keine Rede mehr. Das Museum wird allerdings statt der vom Rat zunächst gedeckelten 3,365 Mio. Euro rund 4,1 Mio. Euro kosten.

Nach Gesprächen mit Land und Bezirksregierung ist Haas zuversichtlich, dass auch diese Summe gefördert wird. Das Stadtsäckel muss dann für den Bau des Museums mit einer zusätzlichen Belastung von 375 000 bis 500 000 Euro rechnen. Je nachdem, wie hoch die Landesförderung ausfällt. Haas hofft nach Signalen aus Düsseldorf auf eine Förderung von 50 Prozent.

Brauer: Ziel ist das Beuys-Atelier

Zusätzlich hat der Freundeskreis des Museums Kurhaus eine deutliche Erhöhung seines enormen Beitrags von 500 000 Euro zum Bau des Museums signalisiert. Haas wird im Nachtrag für den Haushalt einen Vorschlag machen, wie die zusätzlichen Mittel zu finanzieren sind. Allerdings werde er als Bauherr auch prüfen, wo und wie die Mehrkosten entstanden sind.

Kleves Bürgermeister Theo Brauer brach eine Lanze für das Museum: "Wir haben den Bau mit dem Ziel begonnen, das ehemalige Beuys-Atelier wieder zu errichten. Das wurde und wird auch von der Politik getragen und bekommt eine breite Rückendeckung durch die Bürger im Freundeskreis." Er freue sich auf das Projekt und auf die riesige Außenwirkung, die die Eröffnung haben werde. Die Investition sei gemessen an dem dadurch geschaffenen Gegenwert gerechtfertigt. Das Beuys-Atelier wird es so nur in Kleve geben. Letztlich sahen nach kurzer Diskussion Politiker und sachkundige Bürger keine Alternative zum zügigen Weiterbau des Museums, dessen Rohbau sie zuvor besichtigt hatten. Ein Großteil der Bauarbeiten sei bereits vergeben, hieß es.

Jörg Cosar, Vorsitzender des Kulturausschusses, hatte die Mitglieder auch zur Diskussion über die Querspange verpflichtet. Denn diese Planung betrifft sowohl die historischen Parkanlagen an der Eichenallee von Nassau-Siegen als auch das europäische Gartendenkmal, das jetzt von der Tiergartenstraße durchschnitten wird, die bei einem Bau der Querspange verkehrsberuhigt werden könnte.

Alexander Frantz (SPD): Auch ein kultureller Aspekt der Beruhigung im Park könne die Spange nicht retten. Der Durchgangsverkehr vor dem Museum bringe weitere Besucher. Alwine Strohmenger (Heimatverein) schlug vor, die Gartenarchitektin Rose Wörner zu befragen, die den Park restaurierte. Friederike Kepser (CDU): Die Spange führe über Acker. Wenn die Tiergartenstraße zurückgebaut werde, sei das ein großer Gewinn. Das müsse man abwägen.

Wiltrud Schnütgen (Grüne) unterstrich, dass gerade wegen der Historie die Spange nicht gebaut werden dürfe. Wolfgang Gebing warf ein, dass der Park dort bereits gestört sei. Man müsse erst klären, was die Spange verkehrstechnisch bringt, sagte Hedwig Meyer-Wilmes (Grüne). Hier sollen bald, so Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer, neue Verkehrszählungen vorliegen. Strohmenger: "Wir müssen uns fragen: Ist die beruhigte Tiergartenstraße das höhere Gut als der Bau der Spange?"

(RP)
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