Kleve Kunststiftung verschenkt Ausstellungen

Kleve · Zur ihrem 25. Geburtstag bedenkt die Kunststiftung NRW 25 kommunale Museen mit Präsentationen von 25 Künstlern. Mit dabei sind auch das Museum Kurhaus und das Museum Goch. In Düsseldorf wurde die Initiative vorgestellt.

 Vertreter der Stiftung sowie der Museen trafen sich in Düsseldorf, um das Projekt 25/25/25 vorzustellen. Mit dabei: Steffen Fischer vom Museum Goch (3. Reihe, ganz rechts). Nicht auf dem Bild: Harald Kunde, Museum Kurhaus.

Vertreter der Stiftung sowie der Museen trafen sich in Düsseldorf, um das Projekt 25/25/25 vorzustellen. Mit dabei: Steffen Fischer vom Museum Goch (3. Reihe, ganz rechts). Nicht auf dem Bild: Harald Kunde, Museum Kurhaus.

Foto: Endermann

Die Kunststiftung NRW wird in diesem Jahr 25 Jahre alt. Grund genug für das Gremium, eine Ausstellungsinitiative zur Stärkung der kommunalen Museen des Landes einzuleiten. "Ihr Ziel ist es, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die besondere Bedeutung zu lenken, die die musealen Einrichten für das kulturelle Leben im Land besitzen", begründete der Präsident der Stiftung, Dr. Fritz Behrens, den Fokus des Projekts auf bildende Kunst im Rahmen einer Pressekonferenz in Düsseldorf.

Der Titel der dezentralen Ausstellungsreihe ist Programm: 25/25/25. Anlässlich des Geburtstages sind 25 Museen ausgewählt worden, die über das komplette Jahr verteilt die Werke von einem ihnen zugeteilten Künstler zeigen. Eine sechsstellige Summe im mittleren Bereich soll sich die Stiftung dieses Geschenk kosten lassen.

Es war die Aufgabe zweier verschiedener Jurys, zu entscheiden, welche Museen mit den Ausstellungen bedacht werden — und mit welchen Künstlern. "Bei den Häusern gab es 38 ernstzunehmende Kandidaten", sagte Generalsekretärin Dr. Ursula Sinnreich. Ausgewählt worden sind teils klangvolle Namen: Das Museum Kunstpalast in Düsseldorf, Museum Folkwang in Essen oder das Städtische Museum Abteiberg in Mönchengladbach. Aber eben auch: das Museum Kurhaus in Kleve und das Museum Goch.

"Wir sind froh, dass wir die Möglichkeit haben, dabei sein zu dürfen", sagte Dr. Harald Kunde, Leiter des Museum Kurhaus. Zusammengearbeitet hat man in Kleve schon mehrfach mit der Kunststiftung NRW. Normalerweise tritt das Museum an die Stiftung heran, um Förderbedarf anzumelden. Dieses Mal aber wandte sich die Stiftung an das Museum.

Das Museum Schloss Moyland sucht man in der Liste vergebens, da ausschließlich kommunale Häuser berücksichtigt wurden. Hauptkriterien waren ihr stringentes Ausstellungsprogramm, der starke Bezug zur zeitgenössischen Kunst und nicht zuletzt die prägende Sammlung. "Es ist wichtig, den Blick auf die Sammlungen zu richten, nicht nur auf die Wechselausstellungen", sagte die Ideengeberin des Projekts, Dr. Barbara Könches. Mit dem jedem Museum eigenen Fundus sollen sich die jungen, internationalen Künstler auseinandersetzen.

Im Museum Kurhaus ist das Tara Mahapatra. Das Hauptinteresse der Meisterschülerin von Katharina Sieverding liegt in Kleve auf Joseph Beuys. Als eine "sehr inspirierende und kluge Frau", beschreibt Harald Kunde die 1970 in Berlin geborene Künstlerin. Voll abstrakter Energie stecken ihre Werke, die sich im Kern aus schwungvollen Linien zusammensetzen.

Das Museum Goch wird Arbeiten des Künstlers Joep van Liefland ausstellen. 1966 in Utrecht geboren, beschäftigt sich van Liefland in seinen Werken vor allem mit Medien — analoge Bildträger, Videobänder, Filmspulen. "Ich bin gespannt, wie die Zusammenarbeit aussieht", sagte Steffen Fischer vom Museum Goch und verweist auf die hauseigene Grammophon-Sammlung.

Sowohl das Museum Kurhaus als auch das Museum Goch zeigen sich "sehr zufrieden" mit den Künstlern, die in ihrem Haus ausstellen sollen. Dabei hörte man am Rande der Pressekonferenz, dass manch eine Museumsleitung nur mäßig begeistert gewesen sein soll, kein Mitspracherecht bei der Auswahl der Künstler zu haben. "Es hat sich aber alles zum Guten aufgelöst. Alle sind glücklich", versicherte Kuratorin Stephanie Seidel. Schließlich stellen die Künstler einen nachhaltigen Gewinn für die Museen dar: Das Hauptwerk der jeweiligen Ausstellung geht dauerhaft in die Sammlung über. Gleichzeitig wird es das Gesicht der Schau in der ganzen Stadt. "Wir werden zwei bis vier Wochen große Werbeflächen der Stadt nutzen, um auf die Häuser aufmerksam zu machen", sagte Seidel.

Noch vor den Sommerferien beginnt die Ausstellung im Museum Goch, im Oktober ist es dann auch in Kleve so weit.

(lukra)
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