Stringtime in Goch D-moll bestimmte den stillen Freitag

Goch · Gocher Streicher-Akademie Stringtime mit Solistenkonzert der Extraklasse

 Gotthard Popp führte durch das Programm.

Gotthard Popp führte durch das Programm.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Nach der Begrüßung durch Museumsleiter Stephan Mann im Foyer des Rathauses musizierte zur Eröffnung Zohra Jongerius die Allemanda aus der „Partita Nr. 2 d-moll“ von Johann Sebastian Bach. Sie arbeitete im Solostück, das mit einem Trauerduktus beginnt und hohe Anforderungen stellt, fein und transparent die unterschiedlichen Stimmführungen heraus.

Der künstlerische Leiter der Streicherakademie, Professor Gotthard Popp (Düsseldorf) führte mit erklärenden Worten zu Komponisten und Werken durch das Programm des Abends.

Xander Wassenaar brachte ein Werk des jüdischen Komponisten Ernest Bloch mit dem Titel „Nigun“ (Melodie) zu Gehör. Gut gelang es dem Solisten die tiefe Melancholie, die der jüdischen Musik innewohnt, durch seine Interpretation den Besuchern zu vermitteln. D-moll. das war, sicherlich auch in Anlehnung an den „stillen“ Feiertag, die dominierende Tonart des Abends. So auch beim Allegro aus der „Sinfonie espagnole“ des Franzosen Edouard Lalo, das Susanna Marski präsentierte. Ein virtuoses Stück, in „höchsten“ Tönen beginnend und mit schnellen Läufen, von der Solistin sehr gut interpretiert.

Von Tschaikowski folgte das Allegro aus dem „Chanson triste g-moll“ und mit Donna van Leeuwen auch die erste Solistin am Violoncello. Ganz in das Werk vertieft zeichnete sie mit feinem Ton und Vibrato die musikalische Linie des „traurigen Liedes“.

Mit den „Zigeunerweisen op. 20“ von Sarasate trat mit Raphael Gisbertz der jüngste Teilnehmer auf das Podium. Er ließ die Geige „weinen“ und den Bogen „springen“, ein wahres Feuerwerk, das begeisterte.

Kacper Solarz hatte sich das „Cantabile in D-Dur“ vom „Teufelsgeiger“ Paganini ausgewählt, das dieser eigentlich nicht für das Konzert, sondern zur eigenen Unterhaltung komponiert hatte. Mit warmem Klang und feinen dynamischen Abstufungen gestaltete der Solist das „Cantabile“ aus.

Hohen technischen und musikalischen Ansprüchen musste Antoni Wrona auf dem Cello mit dem „Pezzo Capriccioso“ von Tschaikowski gerecht werden. Der Solist meisterte seine Aufgabe in den ausdrucksstarken langsamen wie auch in den virtuosen schnellen Teilen ausgezeichnet.

Den Abschluss des Konzertes machte Dawid Kasprzak mit dem Allegro moderato aus „Konzert Nr.2“ des Polen Henryk Wieniawski. Gute Technik und feine Nuancierung der Dynamik verband der Solist mit einer bereits sehr hoch ausgeprägten musikalischen Gestaltungskraft.

Großer, begeisterter Beifall brandete am Ende des Konzertes auf für alle beteiligten Solisten und die sie am Klavier begleitenden Dozenten Professorin Krystyna Makowska, Joanna Przybylska und Professor Antoni Brozek.

Ein beeindruckendes Solistenkonzert von hervorragender musikalischer Qualität.

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