Schloss Moyland Graubners Farbkissen für Schloss Moyland

Bedburg-Hau-Moyland · Schloss Moyland zeigt seine neue NRW-Dauerleihgaben und setzt sich für das Jahr „beuys2021“ mit dem Schamanentum des niederrheinischen Weltkünstlers auseinander. Ein Blick auf das Ausstellungsjahr.

 Museum Schloss Moyland stellt Jahresprogramm vor.

Museum Schloss Moyland stellt Jahresprogramm vor.

Foto: x/Wifö Kleve

Gotthard Graubners  wunderbare Farblandschaft „Begegnungen“ von 1988 dürfte zu den meist angeschauten Gemälden der Republik zählen: Denn wenn der Bundespräsident vor die Kameras tritt, ist Graubners „Begegnungen“ schon da, jenes wandfüllende Gemälde, das für den Großen Saal von Schloss Bellevue in Berlin geschaffen wurde. Das Bild stehe für die Korrespondenz in Form und Farbe sowie die Kommunikation über räumliche und andere Grenzen hinweg, wird es vom Bundespräsidialamt beschrieben.

Das monumentale Werk für Bellevue gehört zu den Farbkissengemälden, auf denen Graubner die Leinwand mit der Farbe ein Stück weit in den Raum holt. Ein deutlich kleineres rotes Farbkissen des 2013 im Alter von 83 Jahren in Düsseldorf verstorbenen Malers gehört auch zur Sammlung von Museum Schloss Moyland. Das 56 mal 45 Zentimeter große rote Bild bekommt jetzt Gesellschaft: Als Dauerleihgabe des Landes erhält Museum Schloss Moyland ein 1,3 mal zwei Meter großes weißes Farbkissen-Gemälde von Graubner dazu. Moyland-Kurator Alexander Grönert will deshalb in diesem Jahr den Farbkissen des Düsseldorfer Malers einen Raum im Schloss widmen. Unter dem Titel „Neuerwerbungen des Landes Nordrhein-Westfalen“ sind sie dann in einer der Ausstellungen im Rahmen der „Kunst.Bewegt-Reihe“ ab Ende August zu sehen.

 Kissen-Bild von Gotthard Graupner, Sammlung Museum Schloss Moyland, wird ab Sommer ausgestellt

Kissen-Bild von Gotthard Graupner, Sammlung Museum Schloss Moyland, wird ab Sommer ausgestellt

Foto: MSM

„Die Stiftung Museum Schloss Moyland stellt herausragende Neuerwerbungen der letzten Jahre vor. Unsere dreiteilige Ausstellungs-Reihe beginnt mit Dauerleihgaben aus dem Besitz des Landes NRW. Zu sehen sind außer den Werken von Gotthard  Graubner Bilder der Künstler Otto Piene, Mimmo Rotella und Jan Henderikse zusammen mit ausgewählten Werken aus dem Museumsbestand“, gab Grönert auf der (virtuellen) Jahrespressekonferenz des Museums einen Einblick in die Planungen für 2021. Von Hendrikse, der ebenfalls mit Werken in der Sammlung vertreten ist, bekommt Moyland ein Pfennig-Bild, das wie Pop-Art gereiht Münzen des alten Geldes zeigt, so Grönert. Bis zum Ende der dreiteiligen Ausstellungsreihe werden 2021 außerdem in diesem Rahmen Arbeiten des Bildhauers Erich Reusch, der Fotografen Elger Esser und Jörg Sasse und des Malers Rudolf Schoofs sowie großformatige Zeichnungen von Horst Keining vorgestellt, verspricht Grönert einen spannenden Ausstellungsreigen im Erdgeschoss des Schlosses. Ein Begleitprogramm sei in Vorbereitung.

„Neben den genannten Werken, die in den gesellschaftlich wie künstlerisch bewegten 1960er Jahren entstanden sind, wird die sechsteilige Folge Porträts von Imi Knoebel aus dem Jahr 2000 gezeigt“, so Grönert weiter. In seinen abstrakten Portraits gehe es um das Zusammenspiel und die autonome Wirkung von Farbe, Form und Material. Knoebel gehöre zu den minimalistisch arbeitenden Schülern von Beuys.

Und damit ist man bei „beuys2021“, dem Ausstellungsreigen in Nordrhein-Westfalen zum 100. Gebursttag von Joseph Beuys, der in Kleve aufwuchs. Hier will Moyland als nicht nur selbst definiertes Beuys-Zentrum mit großem Bestand von Werken des Künstlers einen großen Aufschlag machen: Es widmet sich dem Schamanen Joseph Beuys und wie er als solcher bis heute nachwirkt. Es sollen in der Schamanismus-Ausstellung auch zeitgenössische Künstler zu sehen sein, es gibt ein ausführliches pädagogisches Begleitprogramm und eine Jurte, macht Barbara Strieder, kommissarische künstlerische Leiterin des Schlosses, neugierig auf die große Ausstellung im Schloss, die noch ausführlich vorgestellt werden wird.

Danach möchte Grönert die gut gelaufene aber nur kurz zu sehende Schau „Joseph Beuys – über Drucksachen bearbeitete Zeitungen“ ab Herbst bis März 2022 als Wiederaufnahme nochmals präsentieren. Zugleich soll dann auch die Sammlungspräsentation zu Joseph Beuys in die Räume im Obergeschoss des Schlossgebäudes zurückkehren und mit neuen Highlights neu eingerichtet werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort