Museum Schloss Moyland Neue Depots für beide Vorburgen

Bedburg-hau-Moyland · Die Pläne für die Sanierung der beiden Vorburgen von Museum Schloss Moyland liegen vor. Mit einem Ende der Arbeiten wird im Jahr 2022 gerechnet.

 Julia Niggemann in der alten Vorburg vor einem Werk von Horst Keining.  RP-archivFoto: mvo

Julia Niggemann in der alten Vorburg vor einem Werk von Horst Keining. RP-archivFoto: mvo

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die ersten beiden Schritte für die Sanierung der Kunst-Depots unter den Vorburgen von Museum Schloss Moyland sind gemacht, die nächsten Schritte stehen an. Nachdem die Planungen dafür jetzt vorliegen, bereitet man in Schloss Moyland nun die entsprechenden Anträge vor.

Die Restauratoren haben den kompletten Bestand aus den Depots gesichtet, gesäubert und sortiert. „Mehr als 500.000 Euro hat das Land NRW zur Verfügung gestellt, um die rund 8000 betroffenen Kunstwerke der Stiftung Museum Schloss Moyland reinigen zu lassen“, blickt Julia Niggemann, Verwaltungsdirektorin und Geschäftsführerin der Stiftung Museum Schloss Moyland, mit Dank an das Land auf das große Stück Arbeit, das hinter ihr liegt. 

Für die Reinigung der Werke waren 35 Liter Ethanol, zwölf große Watterollen, 13 Mitarbeiter von Art Salvage und mehr als 1100 ATP-Tests nötig, um die größte Reinigungsaktion in Moylands Geschichte abzuschließen. ATP-Tests, die die Salvage-Mitarbeiter durchführten, weisen Moleküle nach, die Organismen auf der Oberfläche zurücklassen. Je mehr Moleküle da sind, desto schmutziger das Werk. Wenn man vorher und nachher testet, kann man sehen, ob die Reinigung erfolgreich war. „Aus den Messungen wurde schnell klar, dass das Staubsaugen in vielen Fällen nicht ausreichte“, schreibt Salvage-Restauratorin Iryn Bijker in den Moyländer Schriften 34. Brauner oder gelber Schimmel konnte mit einem Sauger nicht entfernt werden - man rückte ihm, so Bijker, mit einem Gemisch auf Alkohol- und Wasserbasis zu Leibe.

Jetzt stehen alle gesäuberten Werke in der großen Halle der Vorburg und warten darauf, einsortiert zu werden. Die Pläne dafür liegen inzwischen auch vor, bestätigt Niggemann. Es ging darum, die Klimatechnik in den Räumen zu überarbeiten und ebenso die Raumausstattung. Die Pläne sagen zudem, dass man gleich die Depots unter beiden Vorburgen anfassen sollte.

Dafür wird die Stiftung jetzt den entsprechenden Förderantrag formulieren und stellen. Kommt die Förderung, kann es mit den Arbeiten weiter gehen. Weil inzwischen die Depots in beiden Vorburgen in Angriff genommen werden sollen, sind die Beträge höher und ist die Zeitspanne länger, um die Arbeiten abschließen zu können. Deshalb rechnet man in Schloss Moyland nicht mehr damit, dass 2020 die Ausstellungshalle in der Vorburg I zur Verfügung stehen könnte. Das werde wohl eher 2022 werden, ehe Moyland mit dem Vorhaben Sanierung der Depots zu Ende komme, sagt Julia Niggemann.

Dennoch: Man sieht, dass es inzwischen voran geht in Schloss Moyland. Und dass, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, die gereinigten Kunstwerke dauerhaft geschützt und sicher wieder gelagert werden können.

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