Kino im Kurhaus Hanekes „Caché“ im Innenhof

Kleve · Das Sommerkino mit ausgesuchten Filmen im Innenhof des Museums Kurhaus.

 Juliette Binoche und Daniel Auteuil in Hanekes Film „Caché“, der das Sommerkino abschließt.

Juliette Binoche und Daniel Auteuil in Hanekes Film „Caché“, der das Sommerkino abschließt.

Foto: Kurhaus Kleve/Prokino / ddp

Juliette Binoche und Daniel Auteil machen mit „Caché“ den Abschluss in der Sommerkino-Reihe im Klever Museum Kurhaus: In einem stillen wie bedrohlichen Film von Österreichs Vorzeige-Regisseur Michael Haneke sind die beiden Stars des französischen Films ein Vorzeige-Ehepaar mit Vorzeige-Sohn in einem Vorzeige-Haus - typisch französisch, mitten in Paris. Eine Welt, die in Ordnung scheint. Bis ein Videoband auftaucht, das ihr Haus zeigt. Nur ihr Haus, still, wie abgefilmt. Und ihren Sohn.

Die Welt des Paares gerät ins Wanken, Angst schleicht sich in die Zimmer des so geschmackvoll eingerichteten Hauses. Georges (Auteil), der Mann der schönen Anne (Binoche), forscht nach, taucht ein in die eigene, versteckte Vergangenheit. 2005 drehte Haneke diesen stillen Thriller, der so unter die Haut geht. Er ist am Donnerstag, 9. August, 21 Uhr im Innenhof des Museums Kurhaus Kleve in Kooperation mit den Tichelpark-Cinemas zu sehen und schließt die inzwischen zur Tradition gewordenen Sommerkinoreihe des Museums. Zusammen mit Kino-Geschäftsführer Reinhard Berens von den Tichelpark-Cinemas hat Museumsdirektor Prof. Harald Kunde wieder eine Reihe besonderer Filme ausgesucht, die jeweils donnerstags ab 21 Uhr (es muss dunkel sein) gezeigt werden. Der Eintritt ist frei, nach dem Film sind alle zum Gedankenaustausch eingeladen. „Wir bitten dann am Ende der Filme nur um eine kleine Spende, um die Kosten zu decken“, sagt Susanne Figner, Sprecherin des Museums Kurhaus.

Kommenden Donnerstag, 19. Juli, 21 Uhr, steht Kusturicas surrealer „Underground“ auf dem Programm, in dem eine Gruppe jugoslawischer Partisanen in einem unterirdischen Bunker Waffen produzieren. Dass der Zweite Weltkrieg längst vorbei ist, verschweigen die Anführer, die beiden Gauner Black und Marko. Sie wollen sich weiter bereichern. Als nach Jahren die ersten aus diesem Bunker ausbrechen, geraten sie mitten in die Dreharbeiten eines Partisanenfilms. Filmemacher Kusturica dreht eine mit der Goldenen Palme ausgezeichnete Satire über die Geschichte und die Gegenwart des ehemaligen Jugoslawien.

Am Donnerstag, 26. Juli, 21 Uhr folgt „Manchester by the Sea“ mit Casey Affleck und Michelle Williams: Regisseur Kenneth Lonergan zeige hier mit der Geschichte des Mannes, der zum Vormund für den Sohn seines verstorbenen Bruders wird, eine „präzise Analyse der Banalität des Lebens mit feinem, weisen Humor“, sagt Kunde.

Bleibt schließlich die lakonische Geschichte des Finnen Aki Kaurismäki, der mit seinem ganz speziellem Humor in „Die andere Seite der Hoffnung“ von Khaled erzählt, der auf der Flucht in Helsinki gestrandet ist. „Kaurismäki begegnet dem Wahnsinn unserer Gegenwart mit einem demaskierenden Boulevard-Humor“, sagt Kunde. Am Donnerstag, 2. August, wieder um 21 Uhr. Infos: Museumskasse Kurhaus, 02821 750110.

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